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Technische Sauberkeit – CleanControlling bietet Fachvortrag zu Sauberkeitsanalysen

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Am 19. und 20. Mai 2014 findet in Stuttgart die 5. Fachtagung Technische Sauberkeit in Montage- und Produktionsprozessen statt. Im Rahmen des Vortrags-Events referiert Dipl.-Ing. (FH) Volker Burger, Geschäftsführer, CleanControlling GmbH zum Thema Vollständigkeit von Analyseinformationen für ein aussagefähiges Laborergebnis bei Sauberkeitsanalysen.

Sauberkeitsanalysen

Tagungsort der 5. Fachtagung Technische Sauberkeit ist diesmal das DORMERO HOTEL in Stuttgart.
(Foto: endomedion / Clipdealer.de)

Tagungsort der vom Veranstalter SVV – Süddeutscher Verlag Veranstaltungen GmbH durchgeführten Fachtagung ist diesmal das DORMERO HOTEL in Stuttgart. Hier dreht sich an zwei Tagen alles um hochkarätige Vorträge rund um das Thema Technische Sauberkeit im Montage- und Produktionsprozess. Geleitet und moderiert wir die Fachtagung von Prof. Dr. Gunter Schweiger. Eine im Rahmen der Fachtagung durchgeführte Werksbesichtigung bei DÜRR ECOCLEAN rundet das Angebot ab.

Teilnehmer erwartet Vorträge zu u.a. folgenden Top-Themen:

Sauberkeitsanalysen

Dipl.-Ing. (FH) Volker Burger (Foto: CleanControlling)

  • Sauberkeitsanalysen:
    Analyseinformationen für ein aussagefähiges Laborergebnis
  • Messtechniken:
    Von der Lichtmikroskopie bis zur 3D Messung
  • Illigwerte:
    Messen, Überwachen und Einstellen von Umgebungssauberkeit
  • Gelebte Technische Sauberkeit im BMW Werk Steyr
  • Kunststofftechnologie:
    Reinigung durch Ionisation, Schwertbürsten, CO2 PowerWash

Fachbeitrag zu Sauberkeitsanalysen

In Hinblick auf den Vortrag von CleanControlling zum Thema Sauberkeitsanalysen lenkt Experte Volker Burger den Fokus auf das Thema “Vollständigkeit von Analyse-Informationen für ein aussagefähiges Laborergebnis bei Sauberkeitsanalysen”. Hier stehen Punkte einer vollständigen Laborauftragsinformation im Mittelpunkt und es wird eine geeignete Checkliste präsentiert.

VDA19

Dr. Ing. Markus Rochowicz
(Foto: Fraunhofer IPA)

Schließlich widmet sich Volker Burger möglichen Vorgehensweisen bei fehlenden Informationen und stark interpretierbaren Kundenanforderungen. Der CleanControlling-Beitrag findet am Montag, den 19. Mai 2014 um 9.45 Uhr.

VDA 19 und TecSa2.0 im Fokus

Dr. Ing. Markus Rochowicz, Gruppenleiter Kontaminationskontrolle, Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA spricht in seinem Vortrag die Überarbeitung von VDA 19 an, die sich derzeit im Endspurt befindet. Darüber hinaus findet der Industrieverbund TecSa 2.0 ausführlich Erwähnung und es werden neue Vereinbarungen und Themen zur Prüfung der Technischen Sauberkeit vorgestellt. Abschließend befasst sich der Experte in seinem Vortrag auch mit der Frage, wie es mit der Zertifizierung ISO 16232 weitergeht. Der Beitrag von Dr. Ing. Markus Rochowicz findet am Montag, 19. Mail 2014 um 9.15 Uhr statt.

Illigwerte, Messen und Überwachen

Illigwerte

Hans Illig (Foto: Daimler AG)

Experte Hans Illig, Methods & Standards/Quality Management, Caterpillar Energy Solutions GmbH, bietet einen Beitrag zu den Themen Messen, Überwachen und Einstellen von Umgebungssauberkeit.

Vorgestellt werden die Regelwerke, insbesondere VDA 19.2.

Daneben werden die sogenannten Illigwerte, deren Messmethoden & Auswertung präsentiert und stellt und schließlich Beispiele und Ausblicke geboten.

Der Beitrag von Hans Illig findet am Dienstag, 20. Mai 2014 um 8.30 Uhr statt.

Weitere Referenten zur 5. Fachtagung

Folgende Experten werden weitere Beiträge zur 5. Fachtagung bieten:

  • Dr. Gerhard Zuckerstätter / BMW Werk Steyr
  • Daniel Decker / Bernd Menk / Bvl oberflächentechnik GmbH
  • Caterpillar Energy Solutions GmbH
  • CleanControlling GmbH
  • Andreas Grossmann / Daimler AG
  • Simone Fischer / Ingenieurbüro FISCHER
  • Prof. Dr. Juliane König-Birk / PAMAS Partikelmess- und Analysesysteme GmbH
  • Thomas Mayr / Propagroup GmbH
  • Dr. Oliver Valet / rap.ID Particle Systems GmbH
  • Bernhard E. Heneka / RJl Micro & Analytic GmbH
  • Stefan Nitschke / SensoTech GmbH
  • Heiko Raab / sprintBoX GmbH
  • Matthias Krebs / Technische Universität Dortmund
  • Simone Frick / Trelleborg Sealing Solutions GmbH
  • Michael Balling / Weber Schraubautomaten GmbH
  • Andrea Krause / Witzenmann GmbH

Infos Technische Sauberkeit auf einen Blick

Veranstaltungsdatum:
19. und 20. Mail 2014

Veranstaltungsort:
Hotel DOROMERO
Stuttgart
Plieninger Straße 100
70567 Stuttgart

Kontakt:
E-Mail: stuttgart@dormero.com
Tel: +49 711 721-0
Fax: +49 711 721 20-09

Anmeldung unter:

SVV – Süddeutscher Verlag Veranstaltungen GmbH
Andras Hetenyi
Justus-von-Liebig-Straße 1
86899 Landsberg am Lech
www.sv-veranstaltungen.de

Highlight im Rahmen der Fachtagung:
Geführte Werksbesichtigung bei DÜRR ECOCLEAN

 
Dipl.-Ing. (FH) Volker Burger, Experte für Technische Sauberkeit:

http://www.youtube.com/watch?v=CRKkuCN2kzs

 
Verweise:
Korrelative Mikroskopie zur Partikel-Analytik
Mikrotomographie zur Partikel-Analyse
Partikel – Störgrößen bei Messverfahren
Der “Illig”-Wert
Gravimetrie – Wägen im Mikrogramm-Bereich
Auf der Jagd mit Partikelfallen
Verfahren zur Partikelmessung
EDX-Analyse zur Partikel-Messung


Technische Sauberkeit in der Elektrotechnik – Leitfaden konkretisiert VDA19

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Das Thema Technische Sauberkeit hat längst Einzug in den Bereich Elektrotechnik gehalten. Maßgeblich dazu beigetragen hat der ZVEI, Fachverbände PCB and Eletronic Systems und Electronic Components and Systems (ECS), der zu Deutschlands wichtigsten Industrieverbänden zählt. Im Rahmen der vielfältigen Aufgabenstellungen dieses Verbundes entstand ein neuer Leitfaden “Technische Sauberkeit in der Elektrotechnik”, der nunmehr als Download zur Verfügung steht.

ZVEI-Arbeitskreis

Der Arbeitskreis “Bauteilsauberkeit” wurde 2011 begründet (Foto: H. Hundt, Vacuumschmelze GmbH & Co. KG)

Der ZVEI, der die in den jeweiligen Zweigen der Elektroindustrie repräsentierten Unternehmen vertritt und sich intensiv für die gemeinsamen Interessen der Elektroindustrie auf internationaler Ebene einsetzt, leistete mit der Erstellung des Leitfadens Technische Sauberkeit in der Elektrotechnik im wahren Wortsinn Pionierarbeit.

Leitfaden

Der Leitfaden steht zum Download bereit (Cover: ZVEI.org)

Neben ausführlichen Informationen zur technischen Sauberkeit im Bereich der Fertigung von elektrischen, elektronischen, elektromechanischen Bauelementen, Leiterplatten und elektronischen Baugruppen, die das beachtliche Werk bietet, werden auch bundesweit Ergebnisse verschiedener Bereich in der elektrotechnischen Industrie miteinander verglichen und diskutiert. Darüber hinaus kommen Ergebnisse zu vergleichenden Messungen zur Auswertung und werden der Öffentlichkeit zugeführt. Damit bietet der neue Leitfaden auch hinsichtlich aussagekräftiger Statistiken im Bereich Technische Sauberkeit innerhalb der Elektrotechnik einen erheblichen Wert.

Arbeitskreis Bauteilsauberkeit

Doch wodurch wurde die Erstellung eines solchen Leitfadens motiviert und inwieweit grenzt sich die Publikation zur VDA19 bzw. VDA19.2 ab? Grundlage war die Überlegung, einen Leitfaden zu bieten, der einerseits als Dokument zur Orientierung dient und andererseits eine Basis für Vereinbarungen zwischen Kunden und Lieferanten bietet. Bereits im November 2011 bildete sich hierzu ein entsprechender Arbeitskreis Bauteilsauberkeit der beiden ZVEI Fachverbände PCB and Eletronic Systems und Electronic Components and Systems (ECS) und stellte das Thema “Technische Sauberkeit im Bereich der Fertigung von elektrischen, elektronischen, elektromechanischen Bauelementen, Leiterplatten und elektronischen Baugruppen” prominent in den Mittelpunkt.

Breite Unterstützung durch namhafte Unternehmen

Breite Unterstützung erhielt der Arbeitskreis Bauteilsauberkeit von namhaften Unternehmen, die mit dem Einbringen der jeweiligen Expertise zur Ergänzung, Konkretisierung und Abrundung des neuen Leitfadens maßgeblich beitrugen. Hierzu zählten Atmel, Ba-Ti-Loy Gesellschaft für Lötmitteltechnik mbH, Bosch, Brose, cms, Epkos, Fraunhofer IPA, Frolyt, Kostal, KSG Leiterplatten und Loewe. ebenso, wie Mectec, ml&s, Phoenix Contact, Ruwel, TE-Connectivity, VAC Vacuumschmelze, Zollner und ZF.

Die Allianz von Arbeitskreis und externen Experten der beteiligten Unternehmen stellte sich auch der Herausforderung, eine Konkretisierung der in VDA 19 und VDA19.2 allgemein gehaltenen Wege und Methoden speziell für die Elektrobranche herauszuarbeiten. Sowohl Sauberkeitsprüfungen nach VDA19 als auch Fragen rund um Planungen und Optimierungen werden im neuen Leitfaden daher umfassend aus dem Blickwinkel der sauberkeitsrelevanten Fertigung in der Elektrobranche betrachtet und thematisiert. Darüber hinaus wurde die bisher ungenügende Vergleichbarkeit von Analyseergebnissen deutlich optimiert.

Spanentwicklung

Spanentwicklung durch Stanzvorgang (Foto: Mektec Europe GmbH)

Leitfaden für mehr Sicherheit in der technischen Sauberkeit

Der Leitfaden gliedert sich in mehre Abschnitte und befasst sich nach einer ausführlichen Einleitung sowie einer abschließenden Zusammenfassung mit Ausblicken im Kern mit den folgenden drei Thematiken:

Technische Sauberkeit

  • Das Kapitel “Technische Sauberkeit” widmet sich konkret der Fragestellung, was technische Sauberkeit überhaupt ist. Darüber hinaus wird eingehend auf das Thema Normung in der technischen Sauberkeit eingegangen und technische Sauberkeit speziell in der Elektroindustrie thematisiert.

Technische Sauberkeit als Herausforderung für den Lieferanten

  • Verunreinigungen
    mit Definitionen zu Partikeln und Fasern
  • Prüfprozedur
    mit den angegliederten Ausführungen zu Grundlagen, Anlagetechnik, Parameter für das Extraktionsverfahren ‚Spritzen‘, Abspritzprozess sowie “Vorbereitung der Membrane für die messtechnische Analyse”.
  • Messtechnische Analyse
    Statistische Datenermittlung mit Ausführungen zur differenzierten Vorgehensweisen zur Bestimmung von Werten wie etwa Partikelanzahl, Partikelklasse sowie der maximalen Partikellänge inklusive der Vergleichsanalysen.

Technische Sauberkeit in der Elektronikindustrie

  • Process Flow (pro Cluster)
    mit den jeweiligen Konkretisierungen zu Clustern in der Elektronikfertigung, bei passiven und elektromechanischen Bauelementen und Leiterplatten
  • Ist-Situation der technischen Sauberkeit in der Elektronikindustrie
  • Ermittlung der möglichen Herkunft von Partikeln in der Produktion
  • Tipps zur Reinigung
  • Anforderungen an Verpackung und Logistik
Flachkontakt

Flachkontakt mit Span (Foto: Tyco Electronics AMP) GmbH

Ergebnisorientierte Ausführungen werden fassbar

Im Ergebnis führt der neue Leitfaden damit auch zu folgenden Konkretisierungen:

  • Empfehlungen für standardisierte Sauberkeitsanalysen
  • Darstellung der Ergebnisse
  • Hinweise dazu, wie die Ergebnisse der Sauberkeitsanalysen statistisch einzuordnen und zu verstehen sind
  • Auflistung von Ursachen für das prozessbedingte und materialabhängige Auftreten von unerwünschten Partikeln
  • Darstellung möglicher negativer Folgen für die Funktion und Zuverlässigkeit Möglichkeiten zur Schmutzprävention

Schließlich bietet der neue Leitfaden in Abhängigkeit von den aktuell üblichen Produktionstechniken auch Hinweise, mit welchem Maß an technischer Sauberkeit insbesondere im Bereich der Fertigung von elektrischen, elektronischen, elektromechanischen Bauelementen, Leiterplatten und elektronischen Baugruppen zu rechnen ist.

 
Der ZVEI, Fachverband für die Elektroindustrie:

http://www.youtube.com/watch?v=nEe9jJLD2k8

 
Verweise:
Restschmutz vermeiden – aber wie?
Sauberraum trifft Reinraum – Sauberkeitsbreiche gemäß VDA19.2
Reinraum der Klasse 1 im INA der Uni Kassel – Interview mit Dr. rer. nat. habil. Martin Bartels
Reinster Reinraum – Interview mit Dipl.-Biol. Markus Keller
Der reinste Reinraum der Welt
Reinraumtechnik -Interview mit Dr. Lothar Gail
Interview mit Dipl.-Ing. Hans Illig

Technische Sauberkeit in der Elektrotechnik – Interview mit Dr. Marc Nikolussi

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Der ZVEI, der zu Deutschlands wichtigsten Industrieverbänden zählt, hat aktuell den neuen Leitfaden “Technische Sauberkeit in der Elektrotechnik” herausgebracht. Die Publikation ist das Ergebnis einer mehr als zweijährigen Projektarbeit des Arbeitskreises “Bauteilsauberkeit” der ZVEI Fachverbände “PCB and Electronic Systems” und “Electronic Components and Systems (ECS)” unter der Leitung von Dr. Marc Nikolussi (Robert Bosch GmbH). Der Experte für Technische Sauberkeit arbeitet seit 2008 bei der Robert Bosch GmbH und ist seit 2012 als Teamleiter für passive elektronische BE für jegliche Art von Steuergeräten verantwortlich. Wir haben nachgefragt.

Zinnpartikel, wie er in einer Elektronik-Produktion zu finden ist!

Zinnpartikel, wie er in einer Elektronik-Produktion zu finden ist! (Foto: cleancontrolling.de)

Herr Dr. Nikolussi, im November 2013 ist der neue ZVEI Leitfaden “Technische Sauberkeit in der Elektrotechnik” erschienen. Was war der Auslöser, einen so umfassenden, ergänzenden Leitfaden zur VDA19 und VDA19.2 zu erarbeiten?

Bauteilsauberkeit

Dr. Marc Nikolussi
(Foto: Robert Bosch GmbH)

Einige Unternehmen die im ZVEI organisiert sind, haben die Fragestellung nach der Technischen Sauberkeit und die teils recht unterschiedlichen Forderungen von Kunden als wichtiges Thema erkannt und beschlossen, im Rahmen eines Arbeitskreises die offenen Themenfelder zu bearbeiten.

Der VDA 19 erklärt im Wesentlichen die möglichen Vorgehensweisen bei der Analyse, nennt aber keine Grenzwerte und Details für das konkrete Vorgehen. Bei dem Start des Arbeitskreises konnten nun glücklicherweise Mitglieder gewonnen werden, die konkret an der Thematik arbeiteten. So kam es zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit über etwa zwei Jahre mit dem Ergebnis des vorliegenden Leitfadens.

An wen richtet sich diese Publikation explizit?

Bauteilsauberkeit geht alle an, da reicht es nicht aus, beispielsweise die Mitarbeiter der Fertigung auf höchstes Sauberkeitsniveau zu trimmen, wenn dann Rohmaterial- oder Maschinenlieferanten durch verunreinigte Teile wieder alles zunichtemachen oder Prozesse nicht geeignet sind, die Sauberkeitsanforderungen zu erfüllen. Unser Leitfaden richtet sich jedoch in erster Linie an diejenigen, die im Einkauf, in der Entwicklung, Prozesstechnik und Qualitätssicherung neue Projekte planen, da wir dieser Personengruppe mit unserem Leitfaden konkrete Daten bezüglich Sauberkeit an die Hand geben, die es so bisher nicht gab. Gleichzeitig richtet sich aber unsere Publikation auch an die Verantwortlichen in der Serienproduktion, denn dort kann jetzt der Ist-Zustand bezüglich technischer Sauberkeit mit Anhaltswerten verglichen werden, die im Leitfaden hinterlegt sind.

Ebenso werden Mitarbeiter angesprochen, die dieses Thema innerhalb einer Firma regeln sollen und die sich nach dem Studium des VDA 19 noch vor vielen offenen Fragen sehen. Einige praktische Hinweise wie Partikel entstehen und Tipps wie man Partikel vermeiden oder entfernen kann, sollen gerade den Praktiker in der Fertigung unterstützen. Bezüglich der Branche zielen wir ausschließlich auf die Elektrotechnik, insbesondere auf jenen Kreis von Firmen, die sich mit elektrischen und elektromechanischen Bauelementen, Leiterplatten und Baugruppen beschäftigen.

Der Leitfaden wurde vom Arbeitskreis “Bauteilsauberkeit” erarbeitet (Foto: H. Hundt, Vacuumschmelze GmbH & Co. KG)

Der Leitfaden “Technische Sauberkeit in der Elektrotechnik” wurde vom Arbeitskreis “Bauteilsauberkeit” erarbeitet
(Foto: H. Hundt, Vacuumschmelze GmbH & Co. KG)

Ist die Problematik von Verunreinigungen durch beispielsweise Partikeleinträge an Bauteilen inzwischen an allen relevanten Einsatzgebieten angekommen oder gibt es aus Ihrer Sicht nach wie vor einen großen Aufklärungsbedarf?

Obwohl der VDA Band 19, sozusagen der Pionier auf dem Gebiet der technischen Sauberkeit, nun schon seit 10 Jahren auf dem Markt ist, gibt es immer noch einen großen Aufklärungs- und vor allem Detaillierungsbedarf, sowohl hinsichtlich einzelner Branchen als auch hinsichtlich konkreter Daten. Und in vielen Bereichen ist dieses Thema noch gar nicht angekommen – entweder, weil es dort wirklich kein Thema ist oder weil die Zusammenhänge zwischen technischer Sauberkeit auf der einen Seite und Qualitätsverbesserung, geringeren Prozesskosten und Kundenzufriedenheit auf der anderen Seite einfach noch nicht erkannt worden sind. Allerdings ist vor allem die Automobilindustrie derzeit sehr aktiv dabei, diesen Zustand durch strenge Vorgaben in der gesamten Lieferkette zu ändern und der technischen Sauberkeit einen wesentlich höheren Stellenwert zu geben als bisher. Für mechanische Zulieferteile (beispielsweise Einspritzdüsen) gilt dies schon länger, nun sind die Anforderungen aber auch in der Elektronik und Elektrotechnik deutlich angestiegen.

Damit bleiben Aufklärung und Angebote zu Handlungsstrategien wesentliche Aufgaben für Experten – besonders auch in der Elektrobranche?

Die Problematik, das Partikel die durch Bauteile in Systeme eingeschleppt werden, und dann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Fehlfunktionen auslösen, wurde zuerst in der Auto-Mechanik (Hydraulik, Pneumatik, Antriebe, Einspritztechnik…) erkannt und bearbeitet. Etwas später fanden sich dann auch Beispiele, dass es elektrische Auswirkungen wie z.B. Kurzschlüsse durch Metallpartikel gab, und die Thematik griff auf die elektrischen/elektronischen Bauteile und Baugruppen über.

Derzeit sind immer noch stark unterschiedlich hohe Anforderungen von verschiedenen OEM’s im Raum, denen die Bemühungen der Lieferanten entgegenstehen, mit vertretbarem Aufwand Maßnahmen zur Partikelreduzierung und dem Nachweis der Qualitätssituation zu begegnen. Nachdem wir uns im Arbeitskreis auf ein praktikables Analyseverfahren geeinigt hatten, steht nun bei einigen Firmen die Implementierung der Abläufe und das Aufnehmen der Ist-Situation auf dem Arbeitsplan. Auf Basis der gefundenen Partikelmengen auf verschiedenen Bauteilen kann man nun auch fundierter über Anforderungsprofile bei Anfragen diskutieren. Dies beinhaltet auch erste Bewertungen, wie viel bringen aufwendige Reinigungsschritte wie z.B. Waschanlagen und was kann man noch alles in der Prozesskette gegen die Verschleppung von Partikeln tun.

Partikeleintrag

Abb. links: Anhaftender Partikel (Zinn) an einem verzinnten Kupferdraht D = 2,25 mm
Abb. rechts: Detaildarstellung eines anhaftenden Partikels mit Vermessung der Partikellänge
(Fotos: Vacuumschmelze GmbH & Co. KG)

Hier leistet der Leitfaden dann sozusagen Pionierarbeit?

Dies kann man sicherlich so sagen und ich denke, der Leitfaden ist durchaus eine Zusammenfassung der Problematik für den Bereich Elektrotechnik, wie er bisher nicht publiziert wurde. Denn es gab bisher keine allgemeingültigen Veröffentlichungen beispielsweise zu Erfahrungswerten bezüglich Partikelbelastung in der Elektrotechnik. Es gab bisher lediglich bilaterale Vereinbarungen zwischen Lieferanten und Kunden, und die Anforderungen auf der einen Seite sowie die Möglichkeiten auf der anderen Seite lagen oft meilenweit auseinander. Wie der Untertitel des Leitfadens schon sagt, “Schmutz ist Materie am falschen Ort”.

Die Anforderung der geringen Verschmutzung erfordern bei jedem Hersteller von Bauteilen Pionierarbeit, denn der Blickwinkel, wie konstruiere, produziere, transportiere und verpacke ich möglichst “partikelarm” ist für die meisten neu, und muss mit Sorgfalt durchdacht werden. Hier haben wir erste Festlegungen und Hinweise, aber auch noch Platz für neue Ideen und unbearbeitete Fragestellungen gelassen. Zudem haben wir während der Erstellung des Leitfadens zur Bauteilsauberkeit Basisdaten ermittelt und nun auch veröffentlicht, an die sich die beiden Seiten (also Kunden und Lieferanten) zwar nicht halten müssen, die aber im wahrsten Sinne des Wortes ein “Leitfaden” sind, dem man folgen kann, um Kompromisse zu finden. (Weiter zu Teil II des Interviews).

 
Verweise:
Restschmutz vermeiden – aber wie?
Sauberraum trifft Reinraum – Sauberkeitsbreiche gemäß VDA19.2
Reinraum der Klasse 1 im INA der Uni Kassel – Interview mit Dr. rer. nat. habil. Martin Bartels
Reinster Reinraum – Interview mit Dipl.-Biol. Markus Keller
Der reinste Reinraum der Welt
Reinraumtechnik -Interview mit Dr. Lothar Gail
Interview mit Dipl.-Ing. Hans Illig

Interview mit Dr. Marc Nikolussi: “Die Ergebnisse werden vergleichbar”

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In Teil II unseres Interviews mit dem Leiter “Arbeitskreis Bauteilsauberkeit” Dr. Marc Nikolussi (Robert Bosch GmbH) zum Thema Leitfaden “Technische Sauberkeit in der Elektrotechnik” – herausgegeben von der ZVEI-Fachverbände “PCB and Electronic Systems” und “Electronic Components and Systems (ECS)” – dreht sich alles um die Bedeutung von Verunreinigungen in der Elektrotechnik. Darüber hinaus sprechen wir Vergleichs- und Bewertungsmöglichkeiten sowie die vielfältigen Vorteile des Leitfadens für Anwender, Lieferanten und Kunden an.

Zinnpartikel, wie er in einer Elektronik-Produktion zu finden ist!

Zinnpartikel, wie er in einer Elektronik-Produktion zu finden ist! (Foto: cleancontrolling.de)

Herr Dr. Nikolussi, welche Bedeutung haben Verunreinigungen bzw. Partikeleinträge denn explizit in der Elektrotechnik?

Bauteilsauberkeit

Dr. Marc Nikolussi
(Foto: Robert Bosch GmbH)

Die Auswirkungen sind vielfältig, ich will einige Effekte aufzählen. Die Reihenfolge hat durchaus den Charakter einer Wertung.

  • elektrischer Kurzschluss und Verkürzung der Luft- und Kriechstrecken
  • elektrische Isolation bei Kontakten
  • verminderte Benetzbarkeit/Lötbarkeit
  • mechanische Blockade (Stecker, Schalter,..)
  • optische Schwächung oder Unterbrechung (Lichtleiter)

Die Auswirkungen sind teils sehr unterschiedlich, je nachdem ob es ein leitfähiger oder isolierender Partikel ist, der an die „falsche“ Stelle gerät. Der Schwerpunkt ist sicher bei den leitfähigen Verschmutzungen zu sehen, die zum Beispiel bei Schaltkreisen mit kleinen Pinabständen leicht Kurzschlüsse verursachen können. Moderne Chipbauformen haben Rasterabstände von 0,4 – 0,6 mm, bei Analysen von elektromechanischen Bauteilen im Arbeitskreis wurden metallische Partikel von > 1mm gefunden. Dieses Beispiel zeigt das Spannungsfeld wohl recht deutlich.

Schließt der Leitfaden – insbesondere im Vergleich zu den Publikationen VDA19 und VDA19.2 – auch eine wesentliche Lücke im Sinne von Vergleichs- und Bewertungsmöglichkeiten?

Die Teilnehmer im Arbeitskreis haben sich auf eine Methode zur Analyse (Abspülen der Bauteile mit einer vorgegebenen Menge an Lösungsmittel unter definierten Bedingungen) und auf eine Auswertung der Ergebnisse und statische Betrachtung geeinigt. Damit werden die Ergebnisse vergleichbar, und die Abläufe sind definiert. Dies war sicher eine Ergänzung des VDA 19 und verringert die Entscheidungen beim Einführen von Partikelanalysen. Diese Analysen kann man selbst mit etwas Investment und angelernten Mitarbeitern (auch an ausländischen Standorten) aufbauen, man kann aber auch Dienstleiter einschalten, und nur die Bewertung der Ergebnisse durchführen. Nach einigen Analysen die für eine statistische Betrachtung unbedingt gemacht werden sollten, kennt man den Status und kann Zusagen zu Spezifikationen aber auch Bewertungen zu den Auswirkungen von Maßnahmen fundierter treffen.

Bauteilsauberkeit

Abgeschabter Partikel (Zinn) in Haarform auf einem verzinnten Draht (Länge 655 µm)
(Foto: Vacuumschmelze GmbH & Co. KG)

Welche Vorteile bietet der Leitfaden insbesondere auch für Lieferanten und Kunden?

Wenn man den “Stand der Technik” für bestimmte Bauteile/Baugruppen kennt, ist man einfach sicherer im Bewerten von Grenzen und kann auch besser die Aufwendungen für höhere Qualitätsanforderungen abschätzen.

Ein Fertigungsfachmann, der den Sauberkeitslevel (Partikelmengen in bestimmten Größenklassen) eines Produktes über längere Zeit beobachtet hat, kann für ein neues Produkt leichter eine Aussage zu erreichbaren Werten machen.

Ein Einkäufer kann sich am Leitfaden orientieren, und die konkurrierenden Verfahren zu einer Festlegung besser bewerten und auch vergleichen.

Können Anwender mit weiteren Informationen rechnen, beispielsweise auch zu Verunreinigungen während einzelner Fertigungsschritte?

Den Punkt, welche Fertigungsschritte verschmutzend, neutral oder sogar reinigend wirken, haben wir im Leitfaden exemplarisch für einige Produkte aufgeführt. Diese Informationen sind von einem Fachmann sicher auch auf andere Produkte bzw. Prozesse übertragbar und geben erste Hilfestellungen. Der Arbeitskreis hat sich nach der Veröffentlichung des Leitfadens im Herbst 2013 und der im Q2/2014 geplanten Erscheinung der englischen Version auch noch weitere Ziele gesteckt. Unter anderem soll die Festlegung von Grenzwerten in Relation zur Funktionalität untersucht werden. Ebenso ist die Effektivität von Reinigungstechniken auf der Themenliste. Die Teilnehmer des AK würden gerne auch die Liste der betrachteten Bauteile erweitern, hier wäre die Mitwirkung von anderen Unternehmen wünschenswert.

Stanzgrat führt zu schädigenden Partikeleinträgen (Foto: Mektec Europe GmbH

Stanzgrat kann zu schädigenden Partikeleinträgen führen (Foto: Mektec Europe GmbH)

Bietet der Leitfaden auch Festlegungen von generellen Grenzwerten?

Im Leitfaden werden keine Grenzen aus Sicht der Anwendung oder auf Basis von technischen Anforderungen genannt. Ein erster Schritt ist die Bestandsaufnahme, indem für verschiedene Produkte eine Ist- Aufnahme erstellt wurde. Man findet also Daten zu Partikelverteilungen (Anzahl von Partikeln bestimmter Größen) die z.B. bei Induktivitäten, Kondensatoren, Steckern, Leiterplatten und Baugruppen gefunden wurden. Diese Daten wurden an Produkten verschiedener Firmen und Bauformen ermittelt.

Wer hat an der Ausarbeitung dieses umfassenden Leitfadens mitgewirkt und sind  regelmäßige Aktualisierungen geplant?

Aus dem Arbeitskreis wurde ein Redaktionsteam gebildet, welches aus Mitarbeitern folgender Unternehmen bestand.

  • EPCOS AG
  • Mektec Europe GmbH
  • Robert Bosch GmbH
  • KOSTAL Kontakt Systeme GmbH
  • VACUUMSCHMELZE GmbH & Co.KG
  • PHOENIX CONTACT ELECTRONICS GmbH
  • Tyco Electronics AMP GmbH
  • Zollner Elektronik AG

Geplant ist ein weiterer Band für 2015/16 mit neuen Themen wie Funktionalität vs. Grenzwerte sowie Art und Effektivität von Reinigungstechniken Eine Aktualisierung bzw. Erweiterung des jetzigen Leitfadens dann, wenn dies notwendig sein sollte.

Bauteilsauberkeit

Beteiligte Unternehmen Leitfaden “Technische Sauberkeit in der Elektrotechnik” (Collage: S&R)

- Das Interview führte Ursula Pidun -
—————-

  • Information
    Der ZVEI Arbeitskreis “Bauteilsauberkeit” wird den Leitfaden “Bauteilsauberkeit in der Elektrotechnik” am 8.5.2014 von 12 bis 12.45 Uhr auf der SMT im Rahmen des Messeforums in Halle 9 vorstellen.

    Referenten sind:
    Dr. Marc Nikolussi, Robert Bosch GmbH
    Jürgen Frey, EPCOS AG
    Haraldt Hundt, VACUUMSCHMELZE GmbH & Co.KG

    Link zur SMT:
    Diskussionsforum ZVEI, Forum Halle 9-530 (08. Mai 2014)

 
Der ZVEI, Fachverband für die Elektroindustrie:

http://www.youtube.com/watch?v=nEe9jJLD2k8

 
Verweise:
Restschmutz vermeiden – aber wie?
Sauberraum trifft Reinraum – Sauberkeitsbreiche gemäß VDA19.2
Reinraum der Klasse 1 im INA der Uni Kassel – Interview mit Dr. rer. nat. habil. Martin Bartels
Reinster Reinraum – Interview mit Dipl.-Biol. Markus Keller
Der reinste Reinraum der Welt
Reinraumtechnik -Interview mit Dr. Lothar Gail
Interview mit Dipl.-Ing. Hans Illig, Teil I
Interview mit Dipl.-Ing. Hans Illig, Teil II

HANS J. MICHAEL GmbH – Ihr kompetenter Partner wenn es um Reinraumprodukte geht

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Die Firma Hans J. Michael GmbH ist mit mehr als 25 Jahren Erfahrung im Bereich Reinraum für Sie tätig. Das Produktprogramm umfasst spezielle Werkzeuge, wie z.B. ESD-Produkte, Partikelmessgeräte und Pinzetten. Komplettiert wird das Lieferprogramm durch eine Vielzahl an verschiedenen Verbrauchsmaterialien wie z.B. spezielle Reinigungstücher, Papier und Staubbindematten sowie Reinraumbekleidung.

Reinraumbekleidung für jeden Anwendungsbereich

In allen Produktionsbereichen, in denen das Produkt vor Partikeln geschützt werden muss, wie z.B. in der Halbleiterindustrie, Raumfahrttechnologie und Medizintechnik, ist der Mensch die größte Quelle für Verunreinigungen.

Jede Minute verliert der Mensch eine Vielzahl an Haaren und Hautschuppen sowie Abriebpartikel seiner Kleidung. Dies führt zu Produktionsfehlern und im schlimmsten Fall zu Produktionsausfällen. Dies gilt es zu verhindern!

Beispielbild: Overall, Haube, Mundschutz

Overall, Haube, Mundschutz

Im Umkehrfall gibt es Produktionsbereiche, in denen der Mensch vor Gefahrstoffen geschützt werden muss.

Eine an die Anforderungen angepasste Reinraumbekleidung ist in beiden Fällen ein MUSS.

Mehrwegbekleidung

Für sensible Bereiche, ISO 4 – 5, kommt nur eine Mehrwegbekleidung in Frage. Das aus Polyester bestehende Material garantiert eine geringe Partikelabgabe.

Die eingearbeitete Karbonfaser sorgt für exzellente antistatische Eigenschaften. Overalls, Mäntel, Hauben, Mundschutz und Überschuhe gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und Farben.

Auch Sonderanfertigungen realisiert die Firma Hans J. Michael gerne für Sie.


Zwischenbekleidung

Zwischenbekleidung

Zwischenbekleidung

Es ist erwiesen, dass die unter der Reinraumkleidung getragene Straßenkleidung eine große Gefahr darstellt. Abriebpartikel und schon mit der Kleidung eingeschleppte Verunreinigungen können im Reinraum freigesetzt werden.

Der Einsatz von spezieller Zwischenbekleidung an Stelle normaler Straßenkleidung reduziert die Partikelkontamination beträchtlich!

Im Lieferprogramm der HJM finden Sie Zwischenbekleidung aus Polyester mit exzellenten Trageeigenschaften. Erhältlich sind lange Unterziehhosen sowie Kurz-, und Langarm T-Shirts.

Bitte beachten Sie, dass Mehrwegbekleidung regelmäßig dekontaminiert werden muss um die Reinheitsklasse zur erhalten! In Zusammenarbeit mit einem kompetenten Partner bietet die Firma HJM Ihnen zusätzlich einen Reinigungsservice für ISO 5-7 an.


Einwegbekleidung

Schutzhauben und Überschuhe

Schutzhauben und Überschuhe

Je nach Spezifikation des Reinraumes kommt auch Einwegbekleidung zum Einsatz. Sie ist eine kostengünstige Alternative zur Mehrwegbekleidung – die Ausarbeitung eines Waschkonzepts entfällt. Die Anforderungen an die Eigenschaften des Materials sind jedoch die Gleichen wie an die Mehrwegbekleidung: Fusselarm, atmungsaktiv, abriebfest, antistatisch sowie eventuell Beständigkeit gegen Chemikalien.

Eine große Auswahl an Einwegbekleidung ist bei HJM sofort ab Lager lieferbar:

KLEENGUARD Schutzbekleidung
Kittel, Overalls, Hauben und Überschuhe
BIO-D Einwegkleidung in steriler und unsteriler Ausführung
Overalls, Vollschutzhauben, Kittel, Ärmelschoner und Überziehstiefel
TYVEK Bekleidung
Overalls, Kittel, Überschuhe, Armstulpen und Überstiefel

Gesichtsmasken / Mundschutz, Bartmasken, Kopfhauben, Schürzen und Überschuhe in verschiedenen Ausführungen komplettieren das Produktprogramm.

Überschuh-Dispenser

automatischer Überschuhdispenser

automatischer Überschuhdispenser

Dort wo viele Mitarbeiter bzw. Besucher mit Einwegüberschuhen versorgt werden müssen, empfehlen wir den Einsatz eines automatischen Überschuh-Dispensers. Dieser erlaubt Ihren Mitabeitern und Besuchern ein schnelles Überziehen von Überschuhen. Er eignet sich in allen Bereichen, in denen Einwegüberschuhe zum Einsatz kommen. Dies sind z.B. Kliniken, Operationssäle, Arztpraxen, Forschungseinrichtungen und Labore. Auch in der Industrie, beim Betreten eines Reinraumes oder einer antistatischen Fertigung, ist der Überschuh- Dispenser ein nützliches und zeitsparendes Instrument.

Lästiges Bücken entfällt, der Nutzer stellt lediglich seinen Fuß in die Vorrichtung und der Überschuh wird automatisch über den Schuh gezogen.
Ein weiterer Vorteil ist die saubere Aufbewahrung der Überschuhe in Schleusen und Eingangsbereichen. Je nach Einsatzzweck, kann der Überschuh-Dispenser mit verschiedenen Einwegüberschuhen befüllt werden: Mit Super Anti-Slip, Non-woven, PE, PP sowie ESD Überschuhen.

2 Rollen an der Rückseite des Dispensers erlauben einen flexiblen Einsatz des Gerätes an verschiedenen Orten. Für beengte Verhältnisse steht eine Platz sparende Version zur Verfügung.

Weitere Informationen:
HANS J. MICHAEL GmbH
Hart 11
71554 Weissach im Tal
Tel.: +49 7191 / 9105-0
e-mail: hjm.bk@t-online.de
Internet: www.hjm-reinraum.de

Innovative Produkte aus dem CleanControlling-Shop zur Umsetzung der Reinraumkonzepte

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Die Umsetzung qualifizierter Reinraumkonzepte erfordert ein hohes Maß an Know-how, eine Vielzahl geeigneter Maßnahmen sowie den Einsatz spezieller Produkte zur Minimierung von Verunreinigungsrisiken. Im firmeneigenen Onlineshop hält das Unternehmen CleanControlling mit Sitz in Emmingen-Liptingen hierzu eine Fülle spezifischer Angebote bereit. Gleich drei neue Produkte, die speziell auf das Zusammenspiel der Umgebungsanforderungen von Sauberzone, Sauberraum und Reinraum abzielen, komplettieren das umfassende Angebot.

Sauberkeitskonzept

Das Absperrband aus dem CleanControlling-Shop dient der Kennzeichnung einer Sauberzone (Foto: CC)

Produktionen und Fertigungen, die gehalten sind, Verunreinigungsrisiken soweit wie möglich auszuschalten, sind auf die Beratung und Unterstützung von Experten angewiesen. Das Unternehmen CleanControlling ist als als unabhängiges Prüflaboratorium zur Durchführung von Restschmutzanalysen auf Reinraumkonzepte sowie Beratungen und Schulungen rund um den Bereich “Technische Sauberkeit” spezialisiert. Darüber hinaus lassen sich im unternehmenseigenen Online-Shop innovative und passgenaue Produkte ordern, die dazu beitragen, die geforderten Sauberkeitskriterien sicherzustellen.

Reinraumkonzepte

Dipl.-Ing. (FH) Volker Burger (CleanControlling)

Aktuell wird hierzu mit einem mobilen Absperr-/Trassierband, dem Bodenmarkierungsband für Sauberzonen (SaS1) sowie einer besonders effiziente Sauberlaufmatte zur Reduktion von Partikeleinträgen das attraktive Angebot im CleanControlling-Shop erweitert. Die Produkte lassen sich kombinierbar zum Einsatz bringen. (Produktbeschreibungen und Bezugsquelle weiter unten).

Produkte zur
Umsetzung der Reinraumkonzepte

Doch warum ist der Einsatz spezieller Produkte und Hilfsmittel so wichtig? Zur Umsetzung sauberkeitsrelevanter Maßnahmen müssen räumliche Umgebungen in die jeweiligen Reinraumkonzepte einbezogen werden. Zur Gestaltung und Organisation von Montageumgebungen sind unterschiedliche Sauberkeitsstufen erforderlich, welche die erforderlichen Umgebungsbedingungen sicherstellen. Spezielle Sauberkeitsstufen (SaS) definieren die jeweilige räumliche Ausgestaltung und deklarieren Handlungsweisen und Regeln eines speziellen Sauberkeitsbereichs. Im VDA 19.2 werden Sauberkeitsbereiche wie folgt entsprechend klassifiziert:

Reinraumkonzepte

Sauberzone, Sauberraum und Reinraum

Dabei geht es im Wesentlichen auch um Handlungshinweise für Reinraumkonzepte in Hinblick auf die Ausgestaltung der drei Bereiche Sauberzone, Sauberraum und Reinraum, um Verunreinigungen und Verschleppungen weitgehend zu verhindern, die durch einen Transfer von Material und Personen entstehen können. Laut VDA 19.2 sollen Sauberkeitsbereiche gezielt und unter Verwendung geeigneter Maßnahmen vor Einflüssen durch Verunreinigung “aus nicht regulierten Bereichen wie beispielsweise mechanischer Bearbeitung oder Wareneingang sowie natürlichen Umwelteinflüssen” geschützt werden. Darüber hinaus stehen Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Verunreinigungen im Mittelpunkt.

Produkte unterstützen Reinraumkonzepte

Sinnvoll unterstützen lassen sich Reinraumkonzepte und damit die Einhaltung der hohen Anforderungen an eine saubere Umgebung daher auch mittels der folgenden Produkte, die ab sofort im Shop von CleanControlling geordert werden können:

Produktangebot Absperr-/Trassierband

Das Absperr- bzw. Trassierband dient der Kennzeichnung einer Sauberzone (SaS1), wie sie im VDA 19.2 definiert wird. Bei diesem Produkt handelt es sich um ein Absperrband mit einer Länge von 3 Metern und einer Breite von 10 Zentimetern. Das hochwertige, formstabile und selbstaufrollenden Gurtband innerhalb einer Gurtkassette ist bedruckt mit dem Text “SAUBERKEITSBEREICH CLEANLINESS AREA

Absperrband

Das Absperr/Trasierband “mobil” eignet sich für den Innenbereich (Foto: CleanControlling)

Eigenschaften:
Das Absperrband ist komplett integriert in ein pulverbeschichtetes Aluminiumprofilrohr und mit einer Sockelplatte verbunden. Mittels Schnellspanner im Sockel ist die Montage des Aluminiumrohres auf den Sockel sehr einfach. Das Absperrband “mobil” ist ausschließlich für den Inneneinsatz geeignet. Schweres Gussgewicht sorgt für hohe Stabilität und eine optimale Standfestigkeit.

Abmessungen:
Maximale Auszugslänge: 3 Meter
Trassierbandbreite: 10 Zentimeter
Pfostenhöhe: 1 Meter
Pfostenrohrfarbe: schwarz RAL 9005
Sockeldurchmesser: 355 Millimeter
Sockelfarbe: schwarz RAL 9005

Produktangebot Bodenmarkierungsband

Bodenmarkierungsband

Das Bodenmarkierungsband dient der Kennzeichnung einer Sauberzone (Foto: CleanControlling)

Das Bodenmarkierungsband dient der Kennzeichnung einer Sauberzone (SaS1) im Rahmen der VDA 19 Teil 2. Es dient ausschließlich dem Inneneinsatz und ist mit dem Text “SAUBERKEITSBEREICH CLEANLINESS AREA” bedruckt.

Eigenschaften:

  • bedruckt
  • kratzfest
  • strapazierfähig
  • langlebig
  • selbstklebend
  • stark haftend

Material: PVC
 
Kleber: Acrylat
 
Maße: Dicke: 0,5 Millimeter, Breite: 75 Millimeter,
Länge: 5 Meter

Produktangebot Sauberlaufmatte

Sauberlaufmatten dienen zur Reduktion des Partikeleintrages durch das Personal beim Betreten einer Sauberzone (SaS1) oder eines Sauberraums (SaS2) im Rahmen der VDA 19 Teil 2 für den Oberflureinsatz.

Eigenschaften:
Die Sauberlaufmatte ist in einer 2 Millimeter starken Edelstahlwanne integriert. Nach der Entnahme der Sauberlaufmatte wird die Edelstahlwanne leicht gereinigt. In die Sauberlaufmatte sind in in definierten Abständen Rundborsten eingebracht. Die gelben und schwarzen Borsten stellen eine zuverlässige Reinigung von Arbeitsschuhen mit grobem Profil sicher, denn beim Betreten und Übergehen reiben die Borsten die Sohlen sauber.

Die Farbwahl schwarz-gelb bei den Borsten dient der deutlichen Erkennbarkeit und passt sich daher perfekt an die jeweilige Umgebung an. Ergänzende Kennzeichnungen an den Austrittsbereichen erleichtern die Visualisierung.

Sauberlaufmatte

Sauberlaufmatten reduzieren Partikeleinträge beim Betreten einer Sauberzone (Foto: CleanControlling)

Abmessungen:
Gesamtabmessung: 975 mm x 810 mm x 27 mm
Abmessung Sauberlaufmatte: 800 mm x 600 mm

Weitergehende Infos und Beratung

Das CleanControlling-Team steht für weitergehende Informationen zu den Produkten sowie Beratungen im Bereich Reinraumkonzepte zur Verfügung. Zuständig für den Bereich Produktmanagement:
Dipl.-Ing. (BA) Michael Schmal
Telefon: +49 74 65 / 92 96 78-19
E-Mail: m.schmal@cleancontrolling.de
 

Dipl.-Ing. (FH) Volker Burger, CleanControlling

http://www.youtube.com/watch?v=CRKkuCN2kzs

Verweise:
VDA19.2 – Technische Sauberkeit in der Montage
Reinraumklassen – Herzstück der Standardisierung
Reinraumschleuse für das Personal
Sauberfertigung – Personal im Fokus
Sauberraum – Auswahl der Sauberkeitsstufe
Partikel – Beherrschung und Minimierung
Zukunft Reinraumbekleidung – Interview mit Carsten Moschner
Reinraumbekleidung in voller Pracht
Reinraumtaugliche Zwischenbekleidung
Partikelrückhaltevermögen von Reinraumbekleidung

Leitfaden zur reinheitsgerechten Gestaltung von Materialflüssen entlang des Wertstroms

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Mit einem neuen Leitfaden zum Thema reinheitsgerechte Gestaltung von Materialflüssen entlang des Wertstroms macht das Institut für Produktionssysteme der Fakultät Maschinenbau an der Technischen Universität Dortmund auf sich aufmerksam. Welchem Ansatz folgt der Leitfaden des Forschungsprojektes „ReiMaFlu“ und welche systemische Sichtweise liegt dem Projekt zu Grunde? Wir haben nachgefragt.

ReiMaFlu

Restschmutzanalyse-Labor am Institut für Produktionssysteme (IPS) in Dortmund (Foto: IPS – TU-Dortmund)

Seit April 2012 wird am Institut für Produktionssysteme der Fakultät Maschinenbau an der Technischen Universität Dortmund an einem Leitfaden zur reinheitsgerechten Gestaltung von Materialflüssen entlang des Wertstroms (ReiMaFlu) gearbeitet. Die Projektlaufzeit wurde im März 2014 abgeschlossen. Die Ergebnisse werden nunmehr in Form eines neuen Leitfadens zusammengefasst und nach Fertigstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Gespräch mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern *Dipl.-Ing. Matthias Krebs und *Dipl.-Wirt.-Ing. Ronny Zwinkau.

Das Projekt „Entwicklung eines Leitfadens zur reinheitsgerechten Gestaltung von Materialflüssen entlang des Wertstroms (ReiMaFlu)“ begann 2012 und wurde nunmehr erfolgreich beendet. Was war der Auslöser, einen solchen Leitfaden zu entwickeln?

Das Institut für Produktionssysteme (IPS) unter Leitung von Prof. Jochen Deuse beschäftigt sich unter anderem mit der Analyse und Gestaltung von Wertströmen. Unser Ziel ist es, dem idealen Wertstrom, d.h. Fertigung im Kundentakt, kontinuierlicher Einzelstückfluss, 100% Wertschöpfung, 100% Stabilität und Null-Fehler, durch eine systemische Betrachtung des Wertstroms ein Stück näher zu kommen. In vielfältigen Projekten mit Industriepartnern unterschiedlicher Branchen ist uns immer wieder aufgefallen, dass Reinigungsprozesse in ihrer derzeitigen Ausführung als zumeist Batch-Prozesse hohe Materialbestände binden und kleine Losgrößen nur schwer realisierbar machen.

Motiviert von diesen Erfahrungen beschäftigen wir uns seit dem Jahr 2008 mit dem Thema Technische Sauberkeit. Unser erstes Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Maschinenelemente der Technischen Universität Dortmund und den Unternehmen vibro-tec und Neuhäuser Magnet- und Fördertechnik, welches als wesentliche Vorarbeit für ReiMaFlu diente, war die Weiterentwicklung des Vibrationsreinigungsverfahrens für die industrielle, ressourcenschonende Bauteilreinigung (ViReBa). Als Ergebnis des Projektes stand zum einen die Erkenntnis, dass in vielen Fällen die Vibrationsreinigung unmittelbar in die Fertigungslinie integriert werden kann, wodurch es möglich ist, unnötige Transportoperationen zu vermeiden und die Durchlaufzeit der Bauteile erheblich zu reduzieren.

Zum anderen kamen wir zu dem Schluss, dass der Fokus von der reinen Betrachtung des Reinigungsprozesses auf den gesamten Wertstrom zu erweitern ist, um den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden und eine effiziente und reinheitsgerechte Planung zu ermöglichen. Dabei müssen insbesondere Materialflussoperationen im Planungsprozess berücksichtigt werden, denn nur mit ihnen kann ein durchgängiges Konzept für einen sauberkeitsgerechten Wertstrom entstehen. Gerade bei einer starken organisatorischen Trennung einzelner Abschnitte des Wertstroms und Outsourcing von Logistiktätigkeiten reicht es nicht, wenn sich jeder Bereich für sich optimiert. Hier bedarf es einer übergeordneten Betrachtungsweise und eines durchgängigen Konzeptes.

 
+++Zur Vergrößerung auf das Bild klicken+++

ReiMaFlu

Baustein zur Gestaltung eines reinigungsgerechten Wertstroms (Foto: IPS – TU-Dortmund)

Reinheitsanforderungen an Bauteile nehmen stetig zu. Ist dieses Thema aus Ihrer Sicht inzwischen in allen sauberkeitsrelevanten Bereichen der industriellen Fertigung angekommen?

Sie haben Recht, das Qualitätsmerkmal „Technische Sauberkeit“ gelangt durch die Entwicklung immer kleinerer und filigranerer Bauteile mit geringen Maßtoleranzen und hochwertigen Oberflächen zunehmend an Bedeutung. In der Halbleiterfertigung ist das Thema jedoch nicht neu und man hat sich hier mit entsprechender Reinraumtechnik eingerichtet. In Branchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau wird die Technische Sauberkeit vereinzelt thematisiert.

In der Automobilindustrie dagegen ist das Thema Technische Sauberkeit aktuell sehr brisant, da hier die Technische Sauberkeit eine Leistungsanforderung geworden ist, die es zu erfüllen gilt, um am Markt zukünftig bestehen zu können. Die Frage, die im Zuge dessen aufkommt, ist, wie viel Sauberkeit an welcher Stelle notwendig ist und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um diesen Anforderungen möglichst effizient und mit geringen Kosten nachzukommen.

Der neue Leitfaden, der im Rahmen eines recht langfristigen Projekts entwickelt wurde, folgt ganz bestimmten Ansätzen. Um welche handelt es sich und warum reicht es nicht mehr aus, den Fokus allein auf die Betrachtung des Reinigungsprozesses zu legen?

ReiMaFlu

Dipl.-Ing. Matthias Krebs
(Foto: IPS – TU-Dortmund)

Wir erleben immer wieder die Diskussion, dass es einfacher sei, Verunreinigungen abzureinigen als sie zu vermeiden. Auf der anderen Seite wollen viele Unternehmen Ganzheitliche Produktionssysteme implementieren. Ein Ganzheitliches Produktionssystem fokussiert sich im Kern auf die Vermeidung jeglicher Art von Verschwendung.

Eine der sieben Arten der Verschwendung ist die unnötige Bearbeitung eines Bauteils. Dabei wird angestrebt, diese nicht erforderlichen Schritte für die Herstellung eines Produktes möglichst zu eliminieren bzw. auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren. Somit ist ein Reinigungsprozess im Wertstrom, der durch organisatorische und technische Maßnahmen, wie z. B. die Vermeidung von Rückverschmutzung bei Materialflussoperationen, überflüssig sein könnte, im Sinne Ganzheitlicher Produktionssysteme, Verschwendung. Durch die reinheitsgerechte Gestaltung des Wertstroms wollen wir genau das vermeiden.

Ferner verfolgen wir die Hypothese, dass sich die Sauberkeit eines Bauteils mit jedem Prozess, den es im Wertstrom erfährt, verändert. Dabei können die Prozesse die Verunreinigungsmenge reduzieren (z. B. Reinigen), erhöhen (z. B. Fertigung, Montage) oder konstant halten (z. B. Materialflussoperationen). Nun ist es weder sinnvoll noch wirtschaftlich, Bauteile nach jedem Prozess zu reinigen. Bei der Wertstrombetrachtung werden alle Prozesse sowie deren Interaktion untereinander vom Systemeingang bis zum Systemausgang betrachtet. Die Interaktion zwischen zwei Prozessen kann dabei als Kunden-Lieferantenbeziehung verstanden werden. Um negative Auswirkungen auf das Bauteil oder den Prozess zu vermeiden, müssen die Sauberkeitsanforderungen des Kundenprozesses durch den Lieferantenprozess erfüllt sein. Wichtig dabei ist, dass die Anforderungen nicht nur am Prozessausgang des Lieferantenprozesses sondern am Prozesseingang des Kundenprozesses erfüllt sein müssen.

Das heißt, dass Sauberkeitszustände, welche einmal erreicht wurden, durch Materialflussoperationen, wie Lagern, Fördern oder Kommissionieren möglichst beibehalten werden sollten. Geschieht dies nicht, kann es vorkommen, dass Bauteile nach der spanenden Fertigung gereinigt werden und nach Lagerung und Transport zum Montageort nochmals eine Reinigung erfahren. Diese Nacharbeit sehen wir als Verschwendung an. Die Betrachtung der Materialflussoperationen und der Erhalt einmal erreichter Sauberkeitszustände durch die Analyse von Einflussfaktoren auf die Technische Sauberkeit sind das Ziel von ReiMaFlu.

Grundlage des Projektes war es demnach, einen Leitfaden zu entwickeln, der den gesamten Wertstrom betrachtet?

ReiMaFlu

Dipl.-Wirt.-Ing. Ronny Zwinkau
(Foto: IPS – TU-Dortmund)

Sauberkeit ist das Fehlen kritischer Verunreinigungen. Dabei ist zwischen kritischen Verunreinigungen für den internen Kunden (nachfolgende Prozesse) und externen Kunden (bspw. OEM) zu unterscheiden. Durch die Einbeziehung aller Prozesse und Anforderungen vom Systemeingang bis zum Systemausgang ist durch die Wertstrombetrachtung eine umfassende Analyse gewährleistet.
Der Ansatz von ReiMaFlu ist die Entwicklung eines methodischen Vorgehens mit dessen Hilfe Einflussfaktoren auf die Technische Sauberkeit identifiziert und deren Risiko bewertet werden können. Damit liefern wir ein Vorgehen, mit dem die Fragestellung beantwortet werden kann, wo Verunreinigungen auftreten, die in Folgeprozessen kritisch für das Produkt oder den Prozess sein können.

Welche Voraussetzungen sind für solche, allumfassenden Betrachtungen notwendig?

Die erste Voraussetzung ist ein „Wertstromverständnis“, d.h. das Bewusstsein, dass alle Prozesse, welche ein Produkt entlang seiner Entstehung erfährt, Einfluss auf das Qualitätsmerkmal „Technische Sauberkeit“ haben und gleichzeitig Anforderungen an deren vorhergehende Prozesse stellen. Weiterhin ist es wichtig, die Sauberkeitsanforderungen eines jeden Prozesses quantifizieren und kritische Verunreinigungen benennen zu können. Zum dritten müssen die Einflussfaktoren auf die identifizierbar und bewertbar gemacht werden. Ideal für uns Ingenieure wäre eine mathematische Beschreibung des Einflusses einzelner Einflussfaktoren auf die Technische Sauberkeit des Bauteils. Dies lässt sich jedoch durch die Vielzahl der Einflussfaktoren und deren Wechselwirkungen noch nicht ermitteln und führt uns zu dem Dilemma, dass zur Bestimmung einer solchen Veränderungsfunktion derzeit kaum Daten vorhanden sind und die Erhebung einen sehr hohen Aufwand erfordert.
Aus diesem Grund haben wir uns im ersten Schritt auf die Entwicklung eines Vorgehens zur Risikobewertung von Einflussfaktoren fokussiert, um eine Grundlage für einen Aufbau einer Daten- und Wissensbasis für die Berücksichtigung der Technischen Sauberkeit im Produktentstehungsprozess zu erstellen. Auch hier hilft uns der systemische Ansatz der Wertstrombetrachtung. Sie können einen Wertstrom auf unterschiedlichen Ebenen betrachten. Ein Wertstrom kann hinsichtlich Einflussfaktoren auf die Sauberkeit sowohl auf der Wertstromebene (bspw. das Raumkonzept) über die Prozess- und Subprozessebene (bspw. Transportmittel und Behälter) bis auf Vorgangsebene (bspw. Art der Handschuhe des Mitarbeiters) untersucht werden. Damit lassen sich Einflussfaktoren bestimmen, welche allgemein für den Wertstrom gelten und Einflussfaktoren, welche speziell in einem Prozess relevant sind. Mit dieser Vorgehensweise lässt sich der Aufwand für die Risikobewertung ein Stück weit eingrenzen.

TU-Dortmund

Das Institut für Produktionssysteme (IPS) ist der Fakultät Maschinenbau / TU-Dortmund angegliedert
(Foto: Technische Universität)

Mit welchen Vorteilen können Unternehmen rechnen, die eine ganzheitliche Betrachtung zum Ansatz bringen?

Die Vorteile für Unternehmen liegen primär im strukturierten Aufbau von Wissen über den Prozess, dessen kritische Verunreinigungen und welche Einflussfaktoren zur Erzeugung dieser Verunreinigungen führen können. Dieses Wissen kann frühzeitig in den Produktionsplanungsprozess einfließen. Wie bei jedem anderen Qualitätsmerkmal auch, ist dies insofern von großer Bedeutung, dass die frühzeitige Berücksichtigung von Sauberkeitsaspekten in jeder Planungsdisziplin und Planungsphase präventive Maßnahmen ermöglicht anstatt im Nachhinein reaktiv handeln zu müssen.

An wen wendet sich die im Projekt erarbeitete methodische Vorgehensweise explizit?

Die Ergebnisse von ReiMaFlu werden durch die Adaption bestehender Methoden, wie bspw. der Wertstromanalyse und der Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) in vielen Unternehmen, auch kleiner und mittlerer Größe, anwendbar sein.

Darüber hinaus können mit Hilfe der Methodik eine nachhaltige Wissensbasis zur reinheitsgerechten Materialflussgestaltung aufgebaut und die anwendenden Mitarbeiter in den Unternehmen für die Technische Sauberkeit sensibilisiert werden. Langfristig möchten wir mit unserem Vorgehen die Unternehmen in die Lage versetzen, innerhalb des Wertstroms Reinigungsschritte einzusparen, wenn sichergestellt wird, dass Bauteile nicht durch Materialflussoperationen rückverschmutzt werden. Die Einsparung eines Reinigungsschrittes bedeutet eine unmittelbare Kostenersparnis, sofern der Aufwand für den reinigungsgerechten Materialfluss die Einsparungen nicht übertrifft.

Gibt es bereits positive Resonanz auf das Projekt „ReiMaFlu“ und sind Weiterentwicklungen im Gespräch bzw. geplant?

Bisher ist unser systemischer Ansatz auf großes Interesse, insbesondere in der Automobilindustrie, gestoßen. Durch die Adaption bestehender Methoden auf die Technische Sauberkeit können wir uns hier sehr schnell zielgerichtet austauschen ohne die Ansätze umfassend erklären zu müssen. Gleichzeitig stellen wir fest, dass wir bei der Identifikation und Bewertung der Einflussfaktoren noch am Anfang stehen und dass es noch einiger Anstrengungen bedarf, die Zusammenhänge und Wirkbeziehungen zwischen den Einflussfaktoren und der Sauberkeit eines Bauteils zu verstehen und abzubilden.
Die Forschung ist hier ein Stück weit auf die Industrie angewiesen. Anders als bei der Erforschung von Fertigungstechnologien unter Laborbedingungen und den Transfer in die Industrie müssen wir im Themenfeld Technische Sauberkeit Einflussfaktoren im industriellen Umfeld untersuchen.
Das Institut für Produktionssysteme möchte auf jeden Fall weiter in diesem spannenden und relevanten Themenfeld forschen, um dem Ideal einer Null-Fehler-Produktion ohne Verschwendung näher zu kommen und die Prozesse der industriellen Fertigung besser zu verstehen.

- Das Interview führte Ursula Pidun -

*Vita Matthias Krebs (Jahrgang 1982)
studierte Maschinenbau an der Technischen Universität Dortmund und arbeitet seit 2008 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Produktionssysteme, Professur für Arbeits- und Produktionssysteme. Aus dem Forschungsfeld des Industrial Engineering kommend, befasst sich das Institut insbesondere mit der Planung von Produktionssystemen und der Gestaltung der dortigen Wertströme. Krebs befasst sich in diesem Zusammenhang mit der frühzeitigen Integration der Sauberkeitsplanung in die allgemeine Planung von Produktionsprozessen, um sauberkeitsrelevante Aspekte bereits in frühen Planungsphasen und disziplinübergreifend zu berücksichtigen.
Durch die Mitarbeit an zwei Forschungsprojekten im Themenfeld der Technischen Sauberkeit konnte er umfangreiche Erfahrungen unternehmensübergreifend in der Automobilindustrie sowie im Maschinen- und Anlagenbau sammeln.

*Vita Ronny Zwinkau, (Jahrgang 1985)
studierte an der Dualen Hochschule Stuttgart und anschließend am KIT in Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen. Seit seinem Wechsel 2012 von einem Beratungsunternehmen der Automobilindustrie an das Institut für Produktionssysteme, Professur für Arbeits- und Produktionssysteme arbeitet Herr Zwinkau als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter des Forschungsprojektes „ReiMaFlu- Reinheitsgerechte Materialflusssysteme“. Das IGF‐Vorhaben der Forschungsvereinigung Gesellschaft für Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik e.V. zielt auf die Entwicklung eines Konzepts zur Gewährleistung der Bauteilsauberkeit bei innerbetrieblichen Materialflussoperationen ab. Mithilfe eines Auswahlleitfadens sollen Unternehmen dazu befähigt werden, ihre Materialflüsse reinheitsgerecht zu planen, abzubilden und kritisch hinsichtlich Sauberkeit zu überprüfen.

 
Die Technische Universität in Dortmund stellt sich vor:

http://www.youtube.com/watch?v=VtkK70sB1aI

 
Verweise:
Leitfaden der Elektrotechnik konkretisiert VDA 19
Technische Sauberkeit in der Elektrotechnik – Interview mit Marc Nikolussi
Restschmutz vermeiden – aber wie?
Sauberraum trifft Reinraum – Sauberkeitsbereiche gemäß VDA19.2
Reinraum der Klasse 1 im INA der Uni Kassel – Interview mit Dr. rer. nat. habil. Martin Bartels
Reinster Reinraum – Interview mit Dipl.-Biol. Markus Keller
Der reinste Reinraum der Welt
Reinraumtechnik -Interview mit Dr. Lothar Gail
Interview mit Dipl.-Ing. Hans Illig

Lounges 2014 – Der “Blick über den Tellerrand” schafft Raum für Innovationen

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270 Aussteller und 8.200 Fachbesucher präsentierten sich auf der diesjährigen Lounges 2014, VisionPharma und Innovation-Food. 8.200 Fachbesucher nutzten das Angebot, somit mehr als im Vorjahr in Karlsruhe. Ulrich Rothgerber vom Lounges-Veranstalter Inspire zeigt sich “sehr zufrieden” und blickt auf eine überaus gelungene Veranstaltung zurück. Welches Fazit ziehen die Veranstalter, was spricht für den neuen Standort und welche Innovationen wurden zum Publikumsmagneten? Wir haben nachgefragt.

Reinraum-Messe

270 Aussteller präsentierten sich auf den Lounges 2014 in Stuttgart (Foto: Inspire GmbH)

Die innovative und zukunftsweisenden Lounges, die alle relevanten Eigenschaften einer Branchenmesse mit einer Vortragsveranstaltung verbindet, hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Auch der neue Standort Stuttgart, erstmals Austragungsort der Lounges 2014, wurde bei den Teilnehmern bestens angenommen.

Lounges 2014

Ulrich Rothgerber
(Foto. Inspire GmbH)

Über das Erfolgskonzept der branchenübergreifende Plattform für reine und saubere Umgebungsbedingungen in Herstellung, Fertigung und anderen kontaminationsrelevanten Bereichen haben wir mit Ulrich Rothgerber vom Lounges-Veranstalter Inspire GmbH gesprochen.

Herr Rothgerber, die Lounges 2014, diesmal erstmals Messestandort Stuttgart, ist gerade erst vorüber. Welches Fazit ziehen Sie?

Ein sehr positives Fazit. Die Entscheidung mit der achten Veranstaltung sowohl einen neuen Standort wie auch einen neuen Termin umzusetzen war sicher nicht einfach – auch wenn Beides von der großen Zahl der Beteiligten Firmen und dem Messebeirat gewünscht war. Umso erfreulicher die positive Reaktion der Fachbesucher sowie der ausstellenden Firmen und Institutionen.

Was spricht insbesondere für den neuen Standort?

Die Internationalität der Veranstaltung, sowohl bei den Anbietern wie auch bei den Teilnehmern kann sich am Standort Stuttgart, am Schnittpunkt Flughafen, Autobahn öffentlicher Nahverkehr erst richtig entwickeln.
Aber auch die Regionalität darf man hier nicht unterschätzen. Viele der ausstellenden Firmen haben ihren Firmensitz in direkter Nähe. Gleichzeitig bietet das moderne Messegelände alle Möglichkeiten um die spezielle Konzeption der Veranstaltungen optimal umzusetzen.

Renommierte Unternehmen wie Dastex präsentieren Innovationen. (Foto: Inspire GmbH)

Renommierte Unternehmen wie Dastex präsentieren Innovationen. (Foto: Inspire GmbH)

Die Lounges 2014 haben in diesem Jahr mehr Besucher zu verzeichnen, als noch im Vorjahr in Karlsruhe. Geht auch diese Erfolgsmeldung Ihrer Ansicht nach auf den Standortwechsel zurück?

Natürlich hat hier der Standort Stuttgart dazu beigetragen. Entscheidend ist für die meisten unserer Teilnehmer das fachlich hochwertige Vortragsprogramm.

Interessant ist dabei auch die Verschiebung von weniger 2- und 3-Tages-Besucher hin zu mehr 1-Tages-Besuchern, ein Indiz dafür, dass der Fachbesucher immer weniger Zeit hat oder bekommt, um an Messen, Kongressen oder Seminaren teilzunehmen. Umso wichtiger ist es, ihnen ein möglichst umfassendes vielschichtiges Angebot zu einem Zeitpunkt an einem Ort anzubieten.

Lounges 2014, VisionPharma und Innovation-Food werden gemeinschaftlich ausgerichtet. War das immer schon so und welche Faktoren sprechen für eine solche, thematische Zusammenlegung?

Die “Zusammenlegung” ergab sich aus der kontinuierlichen Entwicklung der Themen. Zu den prozessbegleitenden Themen der LOUNGES haben sich immer mehr Anbieter zu den prozessimmanenten Bereichen angemeldet. Es war nur logisch, dafür eine eigene Plattform – auch zur Verdeutlichung für den Fachbesucher – einzurichten. Mit der erstmals stattgefundenen INNOVATION FOOD wurde speziell der Bereich Hygienic Design in den Mittelpunkt gestellt. Der Vorteil für den Fachbesucher ist die größere Bandbreite des Angebots, der Vorteil für den Anbieter ist die Überschneidung in der Angebotspalette der Produkte und Dienste, die für mehrere Anwendungen möglich sind. Der gemeinsame Vorteil ist der “Blick über den Tellerrand”, der Raum für Innovationen schafft.

Reinraum-Messe

Kompetente Partner präsentieren sich auf den Lounges auch mit Vorführungen. (Foto: Inspire GmbH)

Aus welchen Komponenten besteht das Lounges-Konzept und wird es stetig weiterentwickelt?

Die Konzeption sieht vor, den Fachbesucher so zu behandeln, dass er gerne zu uns kommen will. Das bedeutet, dass die ausstellenden Firmen und Institutionen sich nicht nur – wie üblich – auf den Messeständen, sondern auch mit Vorträgen, Vorführungen oder den anderen von uns eingerichteten Kommunikationsplattformen, als kompetente Partner präsentieren. Der für vorregistrierte Fachbesucher kostenfreie Eintritt, die erzeugte Atmosphäre, die vielen Rückzugsmöglichkeiten, die unterschiedlichen Bars, das freie Essen und Trinken, die beiden Abendveranstaltungen – das alles erzeugt dafür den angenehmen, kommunikativen Rahmen.

Die Lounges spricht vor allem für Innovationfähigkeit der Aussteller. Welche Highlights wurden in diesem Jahr zu wahren Publikumsmagneten?

Reinraum-Messe

Alljährlich werden auf der Lounges herausragende Innovationen ausgezeichnet. (Foto: Inspire GmbH)

Mit dem Reinheitstechnikpreis “CLEAN!” des Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, wurden auch in diesem Jahr drei Firmen für herausragende Innovationen und Optimierungen bei der Erreichung der Sauberkeitsspezifikationen in der Produktion ausgezeichnet. Eine internationale, unabhängige Fachjury bewertete auch in diesem Jahr die Beiträge. Die ersten drei Preisträger wurden am Mittwoch den 4. Juni dem Fachpublikum präsentiert.

“Pfiffig und spannend” – so betitelte die Jury den Siegerbeitrag “Gebrauchsnormal für eine Qualifizierung von Sauberkeitsuntersuchungen” der Firma PartikelXpert GbR. Mit “Wand- und Deckendurchführung clean-shut – GMP-gerechte Abdichtung von Rohren und Strangmaterialien durch Reinraum-Wände und –Decken” holte sich der Aussteller Pharmaserv GmbH & Co. KG den zweiten Platz.

Den dritten Platz sicherte sich mit dem Beitrag “Claire – Die neue Generation von Sicherheitswerkbänken” die Berner International GmbH.

Auf den Lounges findet regelmäßig auch ein hochkarätiges Vortragsprogramm statt. Über welche Themen wurden in diesem Jahr referiert und wer kann auf den Lounges Referent werden?

Die Bandbreite der in diesem Jahr über 250 Vorträge war enorm. Von Reinraumthemen über aktuelle GMP-Richtlinien bis hin zu Themen der Biotechnologie war alles vertreten. Besondere Beachtung fanden die Vortragsreihen der ISPE, des Fraunhofer Institutes IPA sowie der Interessengemeinschaft “VIP3000″. Referent kann werden, wer für eine der ausstellenden Firmen oder Institutionen arbeitet, seinen Vorschlag rechtzeitig einreicht und dessen Vortrag vom Eventbeirat zugelassen wird. Um eine möglichst hochwertige und fachlich fundierte Session zu erhalten, prüft der Beirat alle eingereichten Vorschläge. Die Moderatoren sehen dabei die eingereichten Präsentationen durch, auch um zu verhindern, dass reine Firmenpräsentationen stattfinden. Abweichungen werden vor Ort von den Moderatoren aufgenommen, weitergeleitet und führen zu Konsequenzen bei der künftigen Programmzusammenstellung.

Reinraum-Messe

Langfristig sollen die Lounges stets in der Woche vor Pfingsten stattfinden. (Foto: Inspire GmbH)

Schon jetzt befinden Sie sich mit Ihrem Team in der Planung der Lounges 2015. Wann wird sie stattfinden und mit welchem Schwerpunktthema wird sich das Event im kommenden Jahr präsentieren?

Wir werden langfristig immer in der Woche vor Pfingsten unsere Veranstaltungen durchführen. 2015 sind wir deshalb vom 19. bis 21 Mai erneut in Stuttgart in der Halle 1. Das Thema “Biotechnologie” wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Zusätzlich wird es in der Halle zwei neue Themen-Treffpunkte geben. Zum Einen den “Showroom Schweiz”, auf dem sich Schweizer Unternehmen dem internationalen Fachpublikum gemeinsam vorstellen. Zum Anderen den “Sonderbereich Cool Chain”, auf dem die Themen “Transport und Lagerung temperaturgeführter Pharmaprodukte” vorgestellt werden. Zu beiden Sonderbereichen wird es ein umfangreiches begleitendes Vortragsprogramm und gezielte Besucherinformationen geben.

- Das Interview führte Ursula Pidun

 
Rückblick auf die LOUNGES 2012:

http://www.youtube.com/watch?v=YWX8jo1byU0

 
Verweise:
LOUNGES und VISION PHARMA 2014 am neuen Messestandort Stuttgart
LOUNGES 2013 – Interview mit Ulrich Rothgerber, Inspire GmbH
Fraunhofer IPA verleiht Stuttgarter Oberflächentechnik-Preis “DIE OBERFLÄCHE”
Restschmutzanalyse zur Bestimmung der Oberflächensauberkeit
Hans Illig – Pionier in der Technischen Sauberkeit
Technische Sauberkeit – Interview mit Dipl.-Ing. Hans Illig
Interview mit Hans Illig Teil2
Restschmutz vermeiden – aber wie?
Portrait Volker Burger – Experte für Restschmutzanalysen
Verfahren zur Partikelmessung


CleanControlling präsentiert Messeneuheiten zur Montagesauberkeit

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Das auf Beratungs- und Schulungsdienstleistungen sowie Restschmutz- bzw. Sauberkeitsanalysen spezialisierte Unternehmen CleanControlling wird sich auch auf der bevorstehenden parts2clean in Stuttgart präsentieren. Ein Besuch am Messestand lohnt. Interessenten und Besucher erhalten einen umfassenden Einblick in alle Angebote dieses Anbieters sowie Informationen zu Messeneuheiten, die in Bezug zur Montagesauberkeit stehen.

Montagesauberkeit

Messeneuheit: Innovative Sauberlaufmatten für den Oberflureinsatz (Foto: CleanControlling)

Vom 24.-26. Juni 2014 öffnet die parts2clean auf dem Stuttgarter Messegelände ihre Pforten. Mit dabei auf der 12. Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung ist auch die CleanControlling GmbH mit Sitz in Emmingen-Liptingen in Baden-Württemberg. Das spezialisierte Unternehmen für Restschmutz- bzw. Sauberkeitsanalysen gemäß ISO 16232, VDA 19, ISO 4405/4406 sowie Beratungs- und Schulungsdienstleistungen informiert an allen drei Messetagen über die gesamte Bandbreite des Angebots. Darüber hinaus werden Messeneuheiten präsentiert, die im unmittelbaren Zusammenhang zur Montagesauberkeit stehen.

Messeneuheiten zur Sicherung der Montagesauberkeit

Zur Minimierung von Verunreinigungsrisiken in den Bereichen Sauberzone, Sauberraum und Reinraum ist auch der Einsatz innovativer Produkte unerlässlich. Solche Maßnahmen verhindern Verunreinigungen und Verschleppungen, die beispielsweise durch einen Transfer von Material und Personen entstehen können und bieten zudem einen vorsorgenden Schutz. Die Produkte lassen sich jederzeit im unternehmenseigenen CleanControlling-Onlineshop ordern. Hierzu zählt etwa das Absperr- bzw. Trassierband zur Sicherung der Montagesauberkeit. Mittels Schnellspanner im Sockel des Aluminiumrohres ist das Absperrband sehr einfach zu montieren und lässt sich damit schnell und komfortabel einsetzen.

Montagesauberkeit

Das Absperrband dient der Kennzeichnung einer Sauberzone (Foto: CleanControlling)

Sauberlaufmatten und Bodenmarkierungsband

Ebenso unerlässlich wird zur Sicherung der Montagesauberkeit das spezielle Bodenmarkierungsband für den Inneneinsatz. Es dient der Kennzeichnung einer Sauberzone (SaS1) im Rahmen der VDA 19 Teil 2. Zu den Messeneuheiten, die CleanControlling auf der parts2clean vorstellt, zählen auch spezielle Sauberlaufmatten zur Reduktion des Partikeleintrages durch das Personal beim Betreten einer Sauberzone (SaS1) oder eines Sauberraums (SaS2) im Rahmen der VDA 19 Teil 2. Das Produkt wurde für den Oberflureinsatz konzipiert und wird ebenso auf der parts2clean vorgestellt.

Herzlich Willkommen in Halle 5/Stand A13

Montagesauberkeit

Dipl.-Ing. (FH) Volker Burger freut sich auf ein persönliches Gespräch (Foto: CC)

Zu Fragen rund um diese Produkte und alle weiten Leistungen des Dienstleisters CleanControlling steht das Unternehmen auf der parts2clean jederzeit zur Verfügung.

Dipl.-Ing. Volker Burger ist an allen drei Messetagen erreichbar. Der Experte freut sich auf eine rege Teilnahme und persönliche Gespräche am parts2clean-Messestand auf dem Stuttgarter Messegelände in Halle 5 / Stand A13. Selbstverständlich lässt sich vorab auch ein individueller Termin abstimmen.

Kontaktdaten auf einen Blick

Auch jenseits der Messe steht das CleanControlling-Team für weitergehende Informationen zu den Produkten sowie Beratungen im Bereich Reinraumkonzepte zur Verfügung. Zuständig für den Bereich Produktmanagement:

Dipl.-Ing. (BA) Michael Schmal
Telefon: +49 74 65 / 92 96 78-19
E-Mail: m.schmal@cleancontrolling.de

Für alle weiteren Belange kontaktieren Sie bitte die Zentrale von CleanControlling. Ihr Anliegen wird unverzüglich an den zuständigen Mitarbeiter weiterleitet.
E-Mail: info@cleancontrolling.com +++ TEL: +49 74 65-92 96 78-0

 

http://www.youtube.com/watch?v=CRKkuCN2kzs

 
Verweise:
VDA19.2 – Technische Sauberkeit in der Montage
Reinraumklassen – Herzstück der Standardisierung
Reinraumschleuse für das Personal
Sauberfertigung – Personal im Fokus
Sauberraum – Auswahl der Sauberkeitsstufe
Partikel – Beherrschung und Minimierung
Zukunft Reinraumbekleidung – Interview mit Carsten Moschner
Reinraumbekleidung in voller Pracht
Reinraumtaugliche Zwischenbekleidung
Partikelrückhaltevermögen von Reinraumbekleidung

Gebrauchsnormal sichert Qualität der Sauberkeitsanalysen

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Sauberkeitskontrollen in sensiblen Produktions- und Fertigungsbereichen zählen zum unverzichtbaren Bestandteil der Qualitätskontrolle. Prüfergebnisse von Restschmutz- bzw. Sauberkeitsanalysen waren bisher allerdings nicht reproduzierbar. Das sogenannten “Gebrauchsnormal” der Firma PartikelXpert schließt diese Lücke. Damit erfüllt das neue Instrument den Anspruch, Sauberkeitsüberprüfungen präzise einzuordnen und zu bewerten und optimiert Qualitätskontrollen. Wir haben nachgefragt.

Clean2014

Partikel werden über die Extraktion vom Gebrauchsnormal auf den Analysefilter übertragen (Foto: PartikelXpert)

Mit einer völlig neuen Methode, um Sauberkeitsüberprüfungen reproduzierbar und vergleichbar zu machen, hat das Unternehmen PartikelXpert auf den zurückliegenden Lounges 2014 den Reinheitstechnik-Preis “Clean! 2014″ erhalten. Der Preis, der vom Fraunhofer IPA vergeben wird, zeichnet eine methodisch ausgelegte Innovation aus, die ihren Einsatzbereich bei der Endabnahme von Extraktionsanlagen und der Überprüfung interner Sauberkeitsuntersuchungen findet. Damit verspricht das sogenannte Gebrauchsnormal (Kalibriernormal) deutliche Verbesserungen bei den Qualitätskontrollen. Im Gespräch mit Markus Hansel, Geschäftsführer im Unternehmen PartikelXpert.

Gebrauchsnormal

Markus Hansel, Geschäftsführer (Foto: PartikelXpert)

Herr Hansel, das sogenannte “Gebrauchsnormal” für Sauberkeitsüberprüfungen wurde vom Fraunhofer IPA mit dem Reinheitstechnik-Preis “Clean! 2014″ ausgezeichnet. Was genau müssen wir uns unter dieser Neu-Entwicklung Ihres Unternehmens PartikelXpert vorstellen?

Bei dem Gebrauchsnormal handelt es sich um einen handelsüblichen Objektträger aus Glas, der gezielt mit metallischen Partikeln kontaminiert wird. Diese Partikel werden so auf dem Objektträger gebunden, dass sie sich bei der Extraktion einer Sauberkeitsuntersuchung von dem Objektträger ablösen.

Die Partikel werden eigens für das Gebrauchsnormal von der TU Dortmund mit den dazu notwendigen Toleranzen und einer spezifischen Morphologie hergestellt. Auf diese Weise entsteht ein Objekt mit bekanntem Verschmutzungsgrad, welches bislang in dieser Form nicht verfügbar war.

Sauberkeitsuntersuchungen waren bisher nicht reproduzierbar. Mit dem sogenannten Gebrauchsnormal – auch Kalibriernormal genannt – hat sich dies nun grundlegend geändert. Wer profitiert insbesondere?

Sauberkeitslaboren dient das Normal bei der Überprüfung interner Sauberkeitsuntersuchungen. Der Industrie dient es zur Überprüfung und Auditierung interner / externer Labore. Darüber hinaus kann es zur Intervallprüfung von Extraktionsanlagen eingesetzt werden. Maschinenherstellern dient es zur Endabnahme von Extraktionsanlagen und es kann bei Lehrgängen und Schulungen zu Übungszwecken oder als Lernnachweis eingesetzt werden.

Kann das Gebrauchsnormal somit die Qualität bzw. Leistungsfähigkeit des gesamten Prozessablaufs einordnen?

Ja, zu diesem Zweck haben wir das Normal entwickelt. Darüber hinaus gibt es noch weitere Methoden um eine Sauberkeitsuntersuchung zu qualifizieren. Eine Abklinguntersuchung ermöglicht beispielsweise die qualitative Einordnung des produktspezifischen Extraktionsvermögens, die Blindwertbestimmung gibt Aufschluss über den Sauberkeitszustand der Laborgeräte und der Umgebungsbedingungen. In Verbindung mit den bisher zur Verfügung stehenden Qualifizierungsmöglichkeiten ist man mit dem Gebrauchsnormal erstmals in der Lage den gesamten Ablauf einer Sauberkeitsuntersuchung zu qualifizieren.

Gebrauchsnormal

Ein Objektträger aus Glas wird gezielt mit metallischen Partikeln kontaminiert. (Foto: PartikelXpert)

Mit dem Einsatz dieses Instruments wird also auch eine qualitative Überwachung der Prüflabore bzw. der eigenen Prüftätigkeit möglich?

Jede Prüfung erfordert einen Standard auf den alle Prüfgeräte und Prüfabläufe zurückzuführen sind. Denkt man zum Beispiel an eine Waage, die mit Hilfe eines Standards, einem Eichgewicht, überwacht wird, wird dies schnell deutlich. Stände hier kein Eichgewicht zur Verfügung, könnten alle Ergebnisse einer Wägung angezweifelt werden. Da bislang kein Standard für Sauberkeitsuntersuchungen zur Verfügung stand, ist genau dies beim Vergleich von entsprechenden Prüfprotokollen eingetreten. Die Ergebnisse von Sauberkeitsuntersuchungen wichen lange Zeit sehr stark voneinander ab. Dies führte oft zu Konflikten zwischen Kunden und Lieferanten. Bei Laboren, welche das Gebrauchsnormal regelmäßig einsetzen, ist seit dem eine deutlich höhere Vergleichbarkeit erkennbar.

Welche methodischen Anwendungen führen beim Gebrauchsnormal dazu, dass die Prozessabläufe einer Sauberkeitsspezifikation relativ präzise bewertet werden können?

Gebrauchsnormal

Objekt mit bekanntem Verschmutzungsgrad (Foto: PartikelXpert)

Das Ergebnis einer Sauberkeitsuntersuchung ist von sehr vielen Faktoren abhängig. Der Einsatz von unterschiedlichsten Laborgeräten, vom Extraktionskabinett über den Trockenofen bis hin zum Analysesystem, ist an der Tagesordnung. Darüber hinaus sind produktbedingt meist sehr unterschiedliche Prüfabläufe notwendig. Und nicht zuletzt hat der Einfluss”Mensch”, unter Anderem über das Handling der Analysefilter, einen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis.

An dem Gebrauchsnormal wird eine standardmäßige Sauberkeitsuntersuchung durchgeführt. Das bedeutet, dass über das Normal eine bekannte Anzahl an Restschmutzpartikeln mit spezifischen Eigenschaften in den ersten Schritt, der Extraktion, einer Sauberkeitsuntersuchung eingebracht wird. Ziel ist es, alle Partikel über die Extraktion vom Gebrauchsnormal auf den Analysefilter zu übertragen.

Die Partikel müssen dann alle weiteren Schritte bis hin zur mikroskopischen Analyse durchlaufen. Auf diese Weise kann erkannt werden, ob sich die Extraktionsgeräte in einwandfreiem Zustand befinden. Es wird erkannt, ob die Extraktionsparameter korrekt eingestellt sind. Die Trocknung, das Handling und die eigentliche Analyse werden auf diese Weise ebenso überprüft / überwacht.

In welchen Bereichen kann diese Methode idealerweise zur Anwendung kommen?

Wir haben die Methode zur Verbesserung der Vergleichbarkeit von Sauberkeitsuntersuchungen gemäß VDA 19 entwickelt. Als Richtlinie der Automobilindustrie wird die VDA 19 maßgeblich im Automotivbereich angewendet. Darüber hinaus ist der Einsatz in allen sauberkeitsrelevanten Industriezweigen möglich. Da es sich bei dem Normal nüchtern betrachtet um ein Objekt mit einer bekannten Partikelverunreinigung handelt, sind auch weitere Anwendungsgebiete in themenübergreifenden Bereichen denkbar.

Gebrauchsnormal

Stefan Marquardt, Geschäftsführung (Foto: PartikelXpert)
Sie sind gemeinsam mit Stefan Marquardt Geschäftsführer von PartikelXpert. Das noch junge Unternehmen wurde speziell zur Entwicklung dieses Instruments entwickelt?

Über unseren Hauptarbeitgeber, der Fa. EJOT GmbH & Co. KG wurden wir bereits vor einigen Jahren mit der Thematik konfrontiert. Als wir dann vor ca. zwei Jahren die Idee für das Gebrauchsnormal hatten, war uns schnell klar, dass man einen solchen Standard nicht neben den täglich anfallenden Aufgaben in einem Unternehmen entwickeln und darüber hinaus in den in Frage kommenden Industriebereichen einführen kann.

Im Einvernehmen mit EJOT haben wir PartikelXpert im Jahr 2012 als nebenberufliches Unternehmen ins Leben gerufen. An dieser Stelle möchte ich unserem Arbeitgeber für dessen Unterstützung danken. So etwas ist in heutiger Zeit sicher nicht selbstverständlich. Wir werden PartikelXpert auch weiterhin in enger Kooperation mit EJOT führen.

Sind Weiterentwicklungen in Planung und falls ja, um welche Herausforderungen wird es gehen?

Da das Thema “Technische Sauberkeit” noch relativ jung ist, sind noch sehr viele Weiterentwicklungen und Innovationen denkbar und in einigen Bereichen sind diese auch notwendig. Wir sind gespannt welchen Weg die technische Entwicklung in diesem Bereich künftig einschlagen wird. Eines ist sicher, es werden noch sehr viele interessante und bahnbrechende Innovationen folgen. PartikelXpert hat es sich zur Aufgabe gemacht die Vergleichbarkeit von Sauberkeitsuntersuchungen zu erhöhen. Als Spezialist in diesem Bereich sind wir auch in Zukunft aufgefordert entsprechende Lösungen zu entwickeln. Die Verleihung des Fraunhofer Innovationspreises “Clean 2014″ hat uns dabei in unserer Tätigkeit bestätigt. Der Preis bedeutet für uns in erster Linie eine “Motivation für neue Ideen”.

Gebrauchsnormal

An dem Gebrauchsnormal wird eine standardmäßige Sauberkeitsuntersuchung durchgeführt (Foto: PartikelXpert)

Gibt es besondere Wünsche für die Zukunft?

Die technische Entwicklung hat in den vergangenen Jahrzehnten ein rasantes Tempo eingelegt. Mit hochmodernen Fertigungsmöglichkeiten lassen sich heute Projekte verwirklichen, deren Umsetzung noch vor wenigen Jahren kaum jemand für möglich gehalten hat. Speziell im Bereich der Technischen Sauberkeit bedeutet dies, dass wir in naher Zukunft mit stetig steigenden Anforderungen konfrontiert werden. Es wird kaum mehr möglich sein, diese Aufgaben alleine in einem Industriezweig oder gar alleine in einem Unternehmen zu lösen. Wünschen würde ich mir in diesem Zusammenhang, dass wir die dazu notwendigen anspruchsvollen Lösungsansätze vermehrt im Verbund aller beteiligten Stellen bearbeiten. Nur eine solche Herangehensweise kann nach meinem Ermessen zielführend sein.

- Das Interview führte Ursula Pidun

 
Der Reinheitstechnik-Preis “Clean! 2014″ wird vom Fraunhofer IPA verliehen:

http://www.youtube.com/watch?v=b2ybCyRURB4

 
Verweise:
Messtechnik – Blindwert bei der Abklingmessung
Messverfahren – Die Abklingmessung
Korrelative Mikroskopie zur Partikel-Analytik
Mikrotomographie zur Partikel-Analyse
Partikel – Störgrößen bei Messverfahren
Der “Illig”-Wert
Gravimetrie – Wägen im Mikrogramm-Bereich
Auf der Jagd mit Partikelfallen
Verfahren zur Partikelmessung
EDX-Analyse zur Partikel-Messung

Parallel laufender Kongress zur Cleanzone 2014 geht neue Wege

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Auf der international ausgerichteten Fachmesse Cleanzone, die am 21. und 22. Oktober 2014 ihre Pforten öffnet, dreht sich alles rund um Produktion, Montage und Verpackung unter reinsten Bedingungen. Geboten werden Innovationen im Bereich Planung, Bau und Betrieb von Reinräumen bis hin zu Verbrauchsmitteln und Schulungen. Der parallel laufende Cleanzone-Kongress geht in diesem Jahr ganz neue Wege.

Cleanzone-Kongress

Auf der Cleanzone dreht sich alles um Produktion, Montage und Verpackung unter reinsten Bedingungen.
(Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Sandra Gätke)

Planer und Praktiker im Bereich Reinraumtechnolgie, die an der diesjährigen Cleanzone 2014 teilnehmen, wird es freuen: Der von der Messe Frankfurt und ihrem Partner der ReinraumAkademie organisierte Cleanzone-Kongress geht in diesem Jahr ganz neue Wege. Mit zusätzlichen Basic- und Advanced-Sessions an beiden Messetagen wird noch weitaus konzentrierter auf die unterschiedlichen Anforderungen der Besucher eingegangen.

Neben aktuellen Fachthemen der Reinraumbranche sowie Möglichkeiten rund um einen industrie- und länderübergreifenden Austausch auf fachwissenschaftlichem Niveau werden zum Cleanzone-Kongress werden damit nunmehr auch auch spezielle Sitzungen für Einsteiger und Fortgeschrittene geboten und damit den Erfordernissen und Erwartungen der Besucher noch differenzierter Rechnung getragen.

Neue Basic- und Advanced-Sessions

Cleanzone-Kongress

Die Cleanzone bietet Innovationen in der Reinraumtechnologie. (Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Sandra Gätke)

An den beiden Messetagen werden hierzu jeweils morgens im Rahmen der Basic-Sessions wesentliche Fragen rund um Planung, Betrieb und Arbeit in Reinräumen behandelt. Diese Veranstaltung richtet sich an alle, die sich neu mit dem Thema auseinander setzen oder ohne Spezialkenntnisse reine Arbeitsumgebungen einführen bzw. optimieren möchten.

Die Advanced-Sessions hingegen, die jeweils nachmittags veranstaltet werden, richten sich gezielt an Profis, erfahrene Planer und Praktiker der Reinraumbranche, die ihr bereits vorhandenes Fachwissen weiter vertiefen möchten. Thematisiert werden in den jeweiligen Sessions Bereiche wie etwa:

  • Wesentliche Produktentwicklungen
  • Markttrends
  • Reinraumbau
  • Reinraum-Planung
  • Reinraum-Anwendungen (Advanced)
  • Betrieb von Reinräumen (jeweils Basic und Advanced)
  • Anwenderwissen und Realisierungsbeispiele

Grundlage der Ausführungen bilden ganz unterschiedliche Fragestellen. Hierzu zählen Überlegungen, was der Einrichtung eines Reinraums unbedingt zu beachten ist, welche Regularien und Auflagen Berücksichtigung finden müssen und welche technischen Lösungen, Schulungen und Verbrauchsmittel für die eigenen Herausforderungen sinnvoll sind.

Basic-Sessions bieten Einstieg und Fachwissen

Was können Teilnehmer der Basic-Sessions konkret erwarten? Experten wie etwa Dr. Lothar Gail (GMP-Beratung), Hubert Rott (Dittel Engineering), Alexander Mayr und Christian Dragosits (beide MED-EL Medical Electronics Innsbruck) bieten in speziellen Vorträgen fundiertes Wissen zu Reinraumstandards, aktuellen Anwenderfragen am Beispiel der Medizintechnik, Reinraum-Klimakonzepten sowie Fragen der Anlagenqualifizierung.

Darüber hinaus stehen Bereiche wie etwa Bekleidungskonzepte, Mitarbeiterschulung, Monitoringsysteme und Reinigungsmittel im Mittelpunkt. Ebenso erwartet Teilnehmer eine ausführliche Behandlung von Fragestellungen zum Umgang mit chemischen Kontaminationen sowie Partikelmessungen und Kontrollmechanismen im Nanobereich.

Cleanzone-Kongress

Der parallel laufende Cleanzone-Kongress geht in diesem Jahr ganz neue Wege.
(Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Sandra Gätke)

Advanced Sessions für Fortgeschrittene

Die Advanced Sessions für Profis wendet sich an Teilnehmer, die stets über alle aktuellen und künftigen Themen informiert sein wollen. Daher stehen hier insbesondere auch Zukunftsthemen im Fokus. Hierzu zählen:

  • Markttrends
  • Technische Innovationen
  • Spezifische Produktentwicklungen
  • Daraus resultierenden Herausforderungen für die Reinaumtechnologie

Cleanzone-Kongress

Die Cleanzone bietet fundiertes Wissen für Einsteiger und Profis. Foto: (Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Sandra Gätke)

Unter anderem lädt Prof. Dr. med. Rupert Gerzer, Direktor des Institutes für Luft- und Raumfahrtmedizin im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., dazu ein, sich ein Bild seines Forschungsgebietes zu machen.

Dabei werden auch Bereiche zu zukünftigen Anforderungen an die Reinraumtechnologie thematisiert. Zu den weiteren Schwerpunkten seines Vortrages zählen neue Trainingsmethoden und Strahlenschutz, unberechenbare Auswirkungen des Weltraumtourismus sowie weitreichende Erkenntnisse aus der Schwerelosigkeit für die Grundlagenforschung.

Fachwissen
an zwei Messetagen

Ebenso werden reinraumspezifische Themen zu Bildschirmen, Displays und großflächigen Raumbeleuchtung thematisiert. So wird Dr. Manfred Weigand (Merck) in seinem Vortrag ausführen, welche speziellen Anforderungen die organischen Leuchtdioden an die Reinraumproduktion stellen. Auch werden Themen wie etwa Energieeffizienz nach TC-209-Norm und MEMS (Mikro-Elektro-Mechanische Systeme) als Herausforderungen für die reine Produktion stehen zentral im Mittelpunkt.

Die Behandlung wichtiger Themen wie etwa Desinfektionen, Ankleideprozeduren, Energieeffizienz und Compliance sowie Facility Management werden ebenfalls intensiv behandelt. Hier werden vor allem Profis aus der Anwendung angesprochen, die sich hinsichtlich ihrer Produktion auf den neuesten Stand bringen wollen. Wissenschaftlich umrahmt wird dies mittels fundierter Vorträge von unter anderem Joseph Ortner (Ortner Reinraumtechnik) und Con Leddy (PM Group).

Cleanzone-Kongress

Auf der Cleanzone stehen auch Bekleidungskonzepte und Mitarbeiterschulungen im Mittelpunkt.
(Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Sandra Gätke)

Informationen auf einen Blick

    Ort und Öffnungszeiten:
  • Jeweils an beiden Messetagen um 9:30 Uhr
  • Die Fachmesse Cleanzone öffnet bereits um 9 Uhr ihre Pforten
  • Veranstaltungsort ist die Halle 1.1 der Messe Frankfurt
    Kosten:
  • Alle vier Module des Kongresses sind unabhängig voneinander buchbar
  • Die Preise beginnen bei EUR 125,– für ein Modul und reichen über EUR 225,– (zwei Module), EUR 300,– (drei Module) bis EUR 350,– für die Dauerkarte
  • Studenten können für nur EUR 50,– zwei Module besuchen
  • Alle Kongresstickets beinhalten die Afterwork-Party am ersten Messetag sowie den Besuch der Cleanzone Fachmesse
    Buchung:
  • Tickets für die Cleanzone Fachmesse sind bei einer Online-Registrierung bis zum 19. Oktober 2014 kostenfrei
  • Ab dem 20. Oktober 2014 und an der Tageskasse beträgt der Preis EUR 25,– pro Ticket

 
Weitere Infos:
Messe Frankfurt Exhibition GmbH
Marketing Communications Technology + New Events
Ludwig-Erhard-Anlage 1
60327 Frankfurt am Main
Telefon + 49 69 75 75 63 57
Telefax + 49 69 75 75 67 58
natalie.maas@messefrankfurt.com
www.messefrankfurt.com

 

http://www.youtube.com/watch?v=2OuuWGYISzQ

 
Verweise:
Industriepreis für Schleusensteuerung in Reinräumen
Personalschleusen – Kostenfaktor wird Thema auf der Cleanzone
Kongressmesse Reinraumtechnologie – Interview mit Klaus Reinke, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Frankfurt Exhibition GmbH
Reinraumtechnik – Interview mit Dr. Lothar Geil
Technische Sauberkeit – Interview mit Dipl.-Ing. Hans Illig
Der “Illig”-Wert
Sauberkeit und Reinraum – Produktpräsentation mittels Virtual Realty (VR
Reinraumschleuse für das Personal
Sauberraum – Auswahl der Sauberkeitsstufe

Sicherheitswerkbank bietet hohe Leistung bei erheblicher Kostenreduktion

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In reinheitstechnischen Bereichen, die mit einem hohen und optimalen Personen- und Produktschutz sowie Kontaminations- und Verschleppungschutz einhergehen, spielt die Kostenentwicklung eine große Rolle. Die spezielle Claire-Sicherheitswerkbank der Berner International GmbH verspricht hier eine erhebliche Reduzierung der Betriebskosten bei gleichzeitig hohem Leistungsvermögen der Schutzfunktionen. Die Neuentwicklung sicherte dem Unternehmen den 3. Platz des Reinheitstechnik-Preis “Clean!”, der alljährlich vom Fraunhofer IPA vergeben wird.

Technische Sauberkeit

Die Entwicklung der innovativen Claire-Sicherheitswerkbank erzielt in der Fachwelt viel Aufmerksamkeit
(Foto: BERNER INTERNATIONAL GMBH)

Mit der Entwicklung dieser hocheffizienten Sicherheitswerkbank zog die Berner International GmbH auf der zurückliegenden parts23clean besondere Aufmerksamkeit auf sich. Damit ist dem Unternehmen gelungen, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das in kontaminationssensiblen Fertigungsbereichen eine Reduzierung der Betriebskosten bei gleichzeitig hohem Leistungsvermögen der Schutzfunktionen erreicht wird.

Sicherheitswerkbank der neuen Generation

Der Erfolg dieses Produkts resultiert u.a. aus dem energieeffizientem Eco-Mode, modernsten EC-Ventilatoren, strömungsmechanisch optimierten HEPA-Patronenfilter sowie einer integrierten Auto-on-off-Funktion, die einen sehr energieeffizienten Betrieb gewährleisten. Die Kostenersparnis, die mittels dieser neuen Sicherheitswerkbänke erzielt werden kann, ist beträchtlich.

Technische Sauberkeit

Nach Ablauf eines Safety-Clean-Zyklus schließt die Frontscheibe automatisch
(Foto: BERNER INTERNATIONAL GMBH)

Das Prinzip: Sofern sich ein Mitarbeiter dieses Arbeitsplatzes nicht mehr im Erfassungsbereich des Anwesenheitssensor-Systems, befindet, schließt sich nach Ablauf eines Safety-Clean-Zyklus automatisch die Frontscheibe.

Damit werden alle Verbraucher abgeschaltet und wertvolle Energie eingespart. Sobald der jeweilige Mitarbeiter wieder in den Erfassungsbereich tritt, wird automatisch der der ursprüngliche Betriebszustand wieder hergestellt.

Prämiert mit dem
Fraunhofer Clean!2014

So viel Innovationsfähigkeit hat auch die Juroren des Reinheitstechnik-Preis “Clean! überzeugt. Vertreter der Berner International GmbH konnten so auf der zurückliegenden parts2clean den 3. Platz der renommierten Auszeichnung “Clean!” entgegen nehmen.

Um den Preis des Fraunhofer IPA zu erhalten, müssen Entwicklungen spezifischen und gleichsam hohen Auswahlkriterien entsprechen. Hierzu zählen Nachhaltigkeitsfaktoren sowie ein erkennbarer Innovationssprung ebenso wie etwa industrielle Machbarkeit- und Implementierung.

“Sicherheitsbank ist eine Novität”

Dass dies mit der Entwicklung der Claire-Sicherheitswerkbank perfekt gelungen ist, betonte auch VDI-Experte und Juror Thomas Wollstein in seiner Laudatio zur Preisverleihung und erklärte: “Es hat einen Energiesparmodus, wird energieeffizient mit LEDs beleuchtet und ist so schlau, dass es schlafen geht, wenn sich keiner mit ihm beschäftigt. Das Letztgenannte tun inzwischen fast alle Geräte der Unterhaltungselektronik, aber bei einer Sicherheitswerkbank ist es schon eine Novität”.

Reinheitstechnik

Von li nach re: Juryvorsitzender Dr. Udo Gommel, Frauenhofer IPA, Dipl.-Ing. Thomas Hinrichs, Geschäftsführender Gesellschafter der Berner International GmbH, Juror Thomas Wollstein, VDI e.V.
(Foto: BERNER INTERNATIONAL GMBH)

Welche weiteren, expliziten Faktoren und Eigenschaften zeichnen die Sicherheitswerkbänke aus? Zu den herausragenden Merkmalen zählen u.a. folgende Kriterien:

    Shield Design

  • die Werkbänke überzeugen durch eine klaren und schlanke Form
  • attraktive und über die gesamte Gehäusefront fortgeführte überspannte Fläche
  • ein in die Frontscheibe eingearbeiteter Touch-Screen
  • ein eingesetztes und bereits von weitem einsehbares Lichtband informiert mittels Farbcodierung fortwährend über den aktuellen Betriebszustand
  • der Nutzer erhält eine frühzeitige und nicht übersehbare Warnung vor möglichen Gefahren beim Umgang mit dem Gerät
    einfache Reinigung aufgrund glatter und weitgehend fugenloser Gestaltung der Oberflächen
    Reinheitstechnik

    Ein Lichtband informiert fortwährend über den aktuellen Betriebszustand
    (Foto: BERNER INTERNATIONAL GMBH)

    Touch Display

  • einfache Bedienbarkeit
  • intuitive Bedienung
  • einfache, sich selbst erklärende Menüführung
  • hochwertige Piktogramme
  • puristisches Design
  • hochwertiges, zentral angeordnetes TFT-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung
  • individuelle Nutzerprofile
  • Technische Sauberkeit

    Die neuen Sicherheitsbänke sind in einem Stück transportierbar und schnell einsetzbar. (Foto: BERNER INTERNATIONAL GMBH)

  • Implementierung und Anzeige von Daten aus externen Geräten

    Filtertechnologie

  • geringe Abmasse und kompakte Bauweise
  • Möglichkeit eines kontaminationsarmen Filterwechsel
  • maximale Beinfreiheit in 3-Filter-Systemen
  • 50 Prozent geringerer Wechsel- und Prüfaufwand als bei herkömmlichen Filtersystemen
  • passend für viele handelsübliche Abfallentsorgungsbehälter oder Autoklaven

    GreenTec

  • energieeffizientem “Eco-Mode”
  • innovativer LED Beleuchtungstechnik
  • modernste EC-Ventilatoren
  • intelligenter Steuerungs- und Regelungstechnik
  • “Auto-On-Off” Funktion mittels Präsenzsensor-System

Sensortechnik erkennt den Mitarbeiter

Die implizierte Sensortechnik schließlich erkennt Mitarbeiter. Dabei registriert ein bereits zum Patent angemeldetes Detektions-System speziell für Störströmungen Bewegungen des Mitarbeiters und erzeugt eine Warnung. Dies wirkt sich präventiv in Hinblick auf mögliche Defizite aus, die durch Bewegungen des Menschen im Nahbereich der Arbeitsöffnung im Sinne einer Beeinflussung der Schutzfunktionen entstehen. Schließlich bieten die neuen Werkbänke einen weiteren, erheblichen Vorteil. Sie sind laut Hersteller “in einem Stück transportierbar”. Damit wird eine eine leichtere und schnellere Einbringbarkeit, die mit einem schnellen Aufbau sowie einer zügigen Inbetriebnahme einhergeht.

 
Dekontaminationen mittels mobiler Einheit:

http://www.youtube.com/watch?v=bPBeJwn5mm0

 

Verweise:
Reinraumschleusen – optimale Verbindungen zwischen Reinraumklassen
Zukunft Reinraumbekleidung – Interview mit Carsten Moschner/DASTEX
Sauberkeit und Reinraum – Produktpräsentation mittels Virtual Realty (VR
Reinraumschleuse für das Personal
Sauberfertigung – Personal im Fokus
Sauberraum – Auswahl der Sauberkeitsstufe
Partikel – Beherrschung und Minimierung
Reinraumbekleidung in voller Pracht
Reinraumtaugliche Zwischenbekleidung
Partikelrückhaltevermögen von Reinraumbekleidung
VDA 19 Teil 2 – Technische Sauberkeit in der Montage

CleanFeed-Konzept unterstützt Technische Sauberkeit im Montageprozess (1)

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In der Automobilindustrie hat Technische Sauberkeit einen enorm hohen Stellenwert. Partikelverunreinigungen in der Produktion bzw. dem Montageprozess können verheerende Schäden hinterlassen. Das neue “CleanFeed”-Konzept der DEPRAG SCHULZ GMBH u. CO. setzt genau an diesen Probelamtiken an und bietet eine durchgängige Lösung mit aufeinander abgestimmten Komponenten zur Unterstützung der Technischen Sauberkeit in der Montage.

Montageprozesse

Schraub- und Montageanlagen für die automatisierte, rationelle Produktion (Foto: deprag.com)

Kaum ein Thema beschäftigt die Automobilindustrie so sehr, wie die Einhaltung der Technischen Sauberkeit in der Montage. Schon kleinste Fehler und Irritationen können zu gewaltigen Problemen, Qualitätseinbußen und hohen Zusatzkosten führen. Kommt es beispielsweise im Montageprozess bei der Montage von Leiterplatinen zu einer unerwünschten Verbindung eines Spans mit Leiterbahnen, so kann ein Kurzschluss ausgelöst werden. Somit dreht sich alles um Schmutzpartikel, deren Einfluss auf die Funktion von Bauteilen enorm ist. Denn Partikeleinträge führen auch zu Verstopfungen der Düsen und Filter oder es werden und Ventile blockiert.

Anforderungsprofil an Sauberkeit im Montageprozess ist hoch

Hubschienenförderer

Hubschienenförderer zur Fördertechnik ohne Vibrationen (Foto: deprag.com)

Im Wissen um die vielfältigen Möglichkeiten rund um Verschmutzungen werden die Anforderungen an immer höhere Leistungsdichten naturgemäß höher. Dies ergibt sich allein schon aus dem Umgang mit immer komplexer werden Bauteilen und Aggregaten, die dann auch enger toleriert sind.

Die Bedeutung der Technischen Sauberkeit in der Automobilindustrie und hier explizit im Montageprozess spiegelt sich zudem in der deutlich vorangetrieben Entwicklung von aktiven und passiven fahrsicherheitsrelevanten Systemen wider. Hierzu zählen:

  • ABS
  • Dieseleinspritzer
  • Direkteinspritzer
  • variable Nockenwellenverstellern
  • bleifreie Lagerschalen

Experten fokussieren
den gesamten Montageprozess

Zur Klärung, wie sich Verunreinigungen durch Partikel von 50 – 1000 µm verhindern lassen, hat der VDA mit seinen Publikationen VDA 19 zur Prüfung der Bauteile auf Technische Sauberkeit und dem “VDA 19.2 Technische Sauberkeit in der Montage” zur Weiterverarbeitung sauberer Einzelteile einen umfassenden Leitfaden geschaffen. “Die Technische Sauberkeit ist kein losgelöster Prozess. Die Konzeption der Technischen Sauberkeit betrifft alle Bereiche, begonnen bei der Schulung des Personals, der Konstruktion, der Fertigung der Bauteile, der Fertigungsumgebung, der Logistik, der Montage, der Montageeinrichtungen und der Montageumgebung”, erläutert Jürgen Hierold, Vertriebsleiter der DEPRAG. Damit gerät die Auswahl der geeigneten Montageeinrichtungen in der Fügetechnik immer stärker in den Mittelpunkt.

CleanFeed-Konzept mit abgestimmten Komponenten

“Ein hoher Anspruch an uns Anlagenbauer, der nur durch aufeinander abgestimmte Komponenten und innovative Techniken ohne großen Mehraufwand und zu wettbewerbsfähigen Kosten erfüllt werden kann”, so Hierold. “Mit unserem CleanFeed haben wir ein durchgängiges Konzept zur Technischen Sauberkeit geschaffen, das jahrzehntelanges Prozesswissen, sowie Lösungen und für die Technische Sauberkeit entwickelte Komponenten umfasst. Wir überzeugten unsere Kunden besonders durch unsere Vorgehensweise, sämtliche Planungs-, Fertigungs- und Montageschritte in Betracht zu ziehen.”

Vacuumanschlüsse

Vakuumanschlüsse und Schmutzpartikelfilter in allen relevanten Einrichtungen (Foto: deprag.com)

Sicherstellung der Sauberkeitsanforderungen

Bei der Frage nach der geeigneten Vorgehensweise im Montageprozess gilt es zunächst, die Sauberkeitsanforderungen für das entsprechende Produkt exakt zu definieren. Nur dann, wenn Qualitätsmanagement, Konstruktion, Fertigung und Logistik perfekt miteinander kooperieren, lässt sich das Ziel nach einer größtmöglichen Technischen Sauberkeit realisieren. Mit dem CleanFeed Konzept wird dieser Anspruch realisiert. Zu den wichtige Faktoren, die es hier zu beachten gilt, zählen:

  • Der Sauberraum muss akribisch rein gehalten werden. Dabei dürfen weder durch Menschen, noch durch Material oder Transport Störpartikel „eingeschleppt“ werden.
  • Bei der Konstruktion der Bauteile sollten Geometrien vermieden werden, an denen sich Partikel ablagern können (Beispiel: Durchgangsbohrung statt Sackloch).
  • Auswahl geeigneter Materialien (wie z.B. poliertes Edelstahl oder eloxierte Aluminiumoberflächen)
  • Hubschienenförderer als Alternative zum Vibrationswendelförderer
  • Verschmutzungen durch elektrostatische Aufladung mittels Einsatz von ESD-fähigen Materialien reduzieren
  • Schraub- und Montageanlagen für die automatisierte, rationelle Produktion einsetzen

Fortsetzung Teil II:
Einsatz abgestimmter Komponenten sichern Sauberkeit im Montageprozess
Hier erfahren Sie, welche Bedeutung entsprechende Schraubwerkzeuge, der Einsatz ESD-fähiger Materialien und Zuführtechnik zur Einhaltung hoher Sauberkeitsanforderungen haben.

 

Deprag Controller-Systeme:

http://www.youtube.com/watch?v=lWernTSRIgA

 
Verweise:
Partikelkontamination im Montageprozess
Hans Illig – Pionier in der Technischen Sauberkeit
Restschmutz vermeiden – aber wie?
Portrait Volker Burger – Experte für Restschmutzanalysen
Verfahren zur Partikelmessung
Messverfahren – Die Abklingmessung
Korrelative Mikroskopie zur Partikel-Analytik
Mikrotomographie zur Partikel-Analyse
Partikel – Störgrößen bei Messverfahren
Der “Illig”-Wert
Gravimetrie – Wägen im Mikrogramm-Bereich
EDX-Analyse zur Partikel-Messung

Einsatz abgestimmter Komponenten sichern Sauberkeit im Montageprozess (2)

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Professionelle Anlage- und Montageplaner sorgen in Unternehmen, die in Sauberräumen produzieren, für eine perfekte Abstimmung der einzelnen Komponenten innerhalb von Prozessen wie etwa Zuführen, Positionieren und Schrauben. In Teil II unseres Beitrags “CleanFeed-Konzept zur Unterstützung der Technischen Sauberkeit im Montageprozess” geht es um die Bedeutung entsprechender Schraubwerkzeuge, den Einsatz ESD-fähiger Materialien und Zuführtechnik zur Einhaltung der Sauberkeitsanforderungen.

Montageprozesse

Modernste Schraub- und Montageanlagen
(Foto: deprag.com)

Bereits das Schraubwerkzeug muss entsprechend für den Einsatz im Sauberraum konzipiert sein. Beim Eingriff der Schrauberklinge in den Schraubenantrieb können unerwünschte Abriebpartikel entstehen. DEPRAG Schrauber aus der Serie MINIMAT®-EC-Servo senken die Drehzahl während des Einfädelns der Schraube ab.

Eingebaute Sensorik verhilft zur Erkennung der genauen Schrauberposition und unterstützt den korrekten Eingriff der Klinge in den Schraubenkopf. Erst nach dem Einfädeln erfolgt der Impuls zur Drehzahlerhöhung für das Verschrauben – Abrieb wird verringert. Verbleiben Restpartikel, so werden auch diese über Vakuumquellen abgesaugt.

Schraubfunktionsmodule
für Unterflur-Verschraubungen

Abdeck- und Schraubschablonen auf den Bauteilen reduzieren das Ablagerungsrisiko von Partikeln. “Doch alle unsere Schraubfunktionsmodule lassen sich aufgrund ihrer geringen Baulänge auch für Unterflur-Verschraubungen einsetzen. So kann die Schwerkraft der Partikel sogar genutzt werden, um technisch sauberer zu montieren.”, so Jürgen Hierold. Zusätzliche Einrichtungen, wie Schmutzfänger, sammeln anschließend die herabfallenden Partikel zum einfachen Entfernen auf. Durch die Verwendung von ESD-fähigen Materialien kann zudem eine Verschmutzung durch elektrostatische Aufladung reduziert werden. Jürgen Hierold: “Unser CleanFeed Gesamtpaket umfasst alle möglichen Maßnahmen zur Partikelminimierung.”

Abriebärmere, bauteilschonende Fördertechnik

Montageprozess

Schraubfunktionsmode für Unterflur-Verschraubungen (Foto: deprag.com)

Unerwünschte Partikel können allerdings nicht nur beim Schraubprozess selbst auftauchen. Schon bei der Zuführung von Verbindungselementen entsteht Abrieb. “Deshalb kommt gerade der Zuführtechnik eine große Bedeutung zu, denn bei der Vereinzelung der Schrauben lässt sich die Partikelzahl durch die Wahl der richtigen Zuführtechnik deutlich reduzieren”, weiß Jürgen Hierold.

So transportieren die vielfach zum Einsatz kommenden Vibrationswendelförderer die Schrauben durch Wurfbewegungen im Fördertopf. Die Folge: Die Verbindungselemente reiben aneinander – Abrieb und Störpartikel entstehen.

Hubschienenförderer
im Montageprozess

Zur Realisierung der Technischen Sauberkeit bieten Hubschienenförderer eine bauteilschonendere, abriebärmere Fördertechnik. Hierbei wird Fördergut im Vorratsbehälter durch eine Schwenkbewegung einer entsprechend angepassten segmentförmigen Hubschiene gefördert.

So gleiten auf dieser Schiene Schrauben mittels Schwerkraft durch mechanische Schikanen hindurch und gelangen schließlich sortiert in die Schraubenvereinzelung. Dabei gelangen nicht lagerichtig geförderte Verbindungselemente durch mechanische Schikanen wieder in den Füllbehälter.

Die notwendigen Hubbewegungen im Montageprozess werden durch einen Sensor in der Bevorratungsschiene geregelt. Immer dann, wenn weniger Fördergut vom Bediener verarbeitet wird, stellt auch das Zuführgerät entsprechend weniger bereit. DEPRAG Hubschienenförderer stehen in 2 Baugrößen mit 0,15 l oder 1,5 l Füllvolumen zur Verfügung. Die hohe Fertigungstiefe, die Verwendung von gehärteten, verschleißfesten Materialien sowie spezifische Beschichtungsverfahren sichern die gleichbleibend hohe Qualität, hohe Verfügbarkeit und Effizienz der Hubschienenförderer.

Montageprozess

Particle-Killer sichern eine saubere und sichere Zuführung im Montageprozess (Foto: deprag.com)

Particle Killer für Sauberkeit im Montageprozess

Wird im Montageprozess die Schraube dem Schraubgerät direkt über dem Bauteil zugeführt, ist eine Kontaminierung mit herabfallenden Teilchen nicht auszuschließen. Der spezielle Particle Killer von DEPRAG sichert hierbei die saubere und sichere Zuführung: Wird die benötigte Schraube mit Blasluft für den nächsten Schraubvorgang eingeschossen, so werden eventuell austretende Schmutzteilchen mittels Vakuum abgesaugt. Die abgesaugten Schmutzpartikel werden durch einen Filter mit transparentem Sichtfenster und einem auswechselbaren Filterelement aufgefangen. Anschließend wird im Montageprozess das gereinigte Verbindungselement ins Schraubmodul zugeführt (Inline Variante) oder zum Abpicken bereitgestellt (Pick&Place Variante). “Solche Vakuumquellen erhöhen die Sauberkeit und empfehlen sich an allen relevanten Abriebstellen”, erläutert Hierold.

Zurück zu Teil I:
CleanFeed-Konzept unterstützt Technische Sauberkeit im Montageprozess

 
DEPRAG-Schraubmontage:

 
Verweise:
Partikelkontamination im Montageprozess
VDA 19 Teil 2 – Technische Sauberkeit in der Montage
Reinraumtechnik – Interview mit Dr. Lothar Gail
Auf der Jagd mit Partikelfallen
Verfahren zur Partikel Messung
EDX-Analyse zur Partikel Messung
CO2-Reinigung zur Erzielung von sauberen Bauteilen
CO2-Schneestrahltechnik – Interview mit Dipl.-Ing. Hans-Jörg Wössner

Sauberkeitskontrolle mittels optimierter Fluoreszenzmesstechnik direkt am Prozess

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Zur Sicherung der hohen Qualität von Oberflächenbeschichtungen sowie Klebe- und Schweißverbindungen ist eine hinreichende Sauberkeit der Bauteiloberflächen erforderlich. Damit rückt die optimierte Fluoreszenzmesstechnik in den Fokus, die eine Bauteilkontrolle direkt am Prozess durchführt. Die SITA Messtechnik GmbH präsentierte auf der zurückliegenden parts2clean diesbezügliche Lösungen und erzielte mit dem Vortrag “Konzentration messen – Sauberkeit kontrollieren – Verschmutzung überwachen” großen Zuspruch.

Bauteilsauberkeit

Die SITA Messtechnik GmbH bietet Lösungen, die eine Bauteilkontrolle direkt am Prozess durchführt.
(Foto: SITA Messtechnik GmbH)

Zur Sicherung der Bauteilsauberkeit wird eine ständige Teilekontrolle nach dem Reinigungsprozess erforderlich. Für diese Aufgabe eignet sich im Besonderen eine optimierte und in der Handhabung einfach gestaltete Fluoreszenzmesstechnik, die es ermöglicht, die Bauteilkontrolle direkt am Prozess durchzuführen. Die Messgeräte lassen sich dafür applikationsspezifisch anpassen.

Filmische Verschmutzungen erkennen

Bauteilsauberkeit

Präsentation auf der parts2clean
(Foto: SITA GmbH)

Zum Erfassen filmischer Verunreinigungen auf Oberflächen von Metall, Keramik und Glas haben sich Fluoreszenzmessgeräte von Sita bewährt. Grundlage der berührungslosen Messung ist die Eigenschaft von Fertigungshilfsmitteln wie Ölen, Fetten, Kühlschmierstoffen, Konservierungsmitteln sowie Hautfetten, bei Anregung mit UV-Licht zu fluoreszieren. Die Intensität der Fluoreszenz ist abhängig von der Schmutzmenge auf der Oberfläche.

Das Messverfahren ermöglicht eine Messung unabhängig von der Oberflächen-Rauheit. Die Intensität der Fluoreszenzstrahlung wird in RFU (relative fluorescence unit) gemessen. Fluoreszenzmessgeräte werden entsprechend den Forderungen der Norm DIN ISO 9001:2008 auf eigens dafür entwickelte Normale justiert. Dies sichert die Vergleichbarkeit aller Geräte.

Sauberkeitskontrolle
mittels “CleanoSpector”

Das mobile und robuste Messgerät CleanoSpector wurde speziell für die Qualitätssicherung industrieller Reinigungsprozesse entwickelt. Die intuitive Bedienung gewährleistet ein einfaches und schnelles Messen an der Anlage und im Labor.

Durch den integrierten Zielpointer lässt sich der Messfleck mit 1 mm Durchmesser exakt positionieren. Dies ermöglicht die Kontrolle von Bauteilen verschiedenster Größe und Gestalt. Für unterschiedliche Bauteile und Prozesse werden Profile angelegt und durch Kalibrierung, Warn- und Eingriffsgrenzen, Anzahl und Lage der Messpunkte sowie Empfindlichkeit exakt an die Aufgabe angepasst.

Bauteilsauberkeit

Messgerät “CleanoSpector” zur Qualitätssicherung industrieller Reinigungsprozesse
(Foto: SITA Messtechnik GmbH)

Im Messmodus Sauberkeit zeigt das Gerät die Sauberkeit in Prozent an. Dabei erfolgt die Kalibrierung auf ein ideal sauberes Bauteil, das 100 Prozent Sauberkeit entspricht. Stark verschmutzte Bauteile werden mit kleiner 10 Prozent Sauberkeit bewertet. Mit dem Messsystem Sita Clean Line CI steht eine Lösung für die fertigungsintegrierte Sauberkeitskontrolle zur Verfügung. Entsprechend den Aufgabenstellungen kann mit einem oder mehreren Sensoren gemessen werden.

Definition und Kontrolle der Sauberkeit

Ausgangspunkt der applikationsspezifischen Anpassung sind definierte Sauberkeitsanforderungen für die betreffende Bauteiloberfläche. Dies erfolgt oft auf Basis der Erfahrungen des Anlagenführers, der im Rahmen einer Monitoring-Phase den Zusammenhang zwischen den Ergebnissen der Sauberkeitskontrolle und der Produktqualität empirisch ermittelt. Empfohlen wird jedoch, die erforderliche Bauteilsauberkeit durch Analysieren der Auswirkungen unterschiedlicher Verschmutzungen auf den Folgeprozess zu definieren. Die Fluoreszenzmessung erfasst die Stärke der Schmutzschicht der ausgewählten Bauteile, die anschließend beschichtet, verklebt oder verschweißt werden.

Nach Bewertung der Qualität der fertigen Bauteile anhand bewährter Prüfverfahren, wie beispielsweise Abreißversuchen nach DIN EN ISO 4624 für Klebeverbindungen mit Kraftmessung bis zum Versagen sowie Beurteilung des Bruchbildes beziehungsweise bei Beschichtungen mit dem Gitterschnitttest nach DIN EN ISO 2409 oder dem Salzsprühtest nach DIN EN ISO 9227, können die Anforderungen an die Bauteilsauberkeit definiert werden.

Bauteilsauberkeit

Für die Sauberkeitskontrolle werden Grenzwert, Anzahl und Lage der Messpunkte auf den Stoßflächen definiert. (Foto: SITA Messtechnik GmbH)

Sauberkeitskontrolle in der Praxis

Häufig erfolgt die Produktprüfung auch nach firmeninternen Vorschriften, wie folgende Praxisbeispiele zeigen. Beim Schweißen enstehen durch filmische Verunreinigungen auf den Stoßflächen Gase, die Poren in der Schweißnaht verursachen. Je höher deren Anzahl und Größe, desto geringer ist die Festigkeit und damit Qualität der Schweißverbindung. Die Porenzahl der Schweißnähte wurde in “sehr gering”, “hinreichend gering” und “hoch” unterteilt. Durch die Sauberkeitskontrolle vor dem Laserschweißen konnte gezeigt werden, dass die Anzahl der Poren mit steigender Verunreinigung der Stoßflächen zunimmt. Für die Sauberkeitskontrolle in der Produktion wurden Grenzwert, Anzahl und Lage der Messpunkte auf den Stoßflächen definiert.

Stichproben und Testergebnisse

Für die Qualitätsprüfung der Klebeverbindung von Gehäusen für Gasarmaturen werden diese einer Dichtheitsprüfung unterzogen. Die Gehäuse müssen einem Innendruck von mindestens 1000 mbar ohne Druckabfall standhalten. Filmische Verunreinigungen auf der Klebefläche verringern die Haftung des Klebstoffs. Aus den Testergebnissen von Stichproben wurden die zu erwartenden Häufigkeitsverteilungen berechnet. Anhand dieser wird deutlich, dass mit der Reinigung ohne Optimierung die Qualitäts-Anforderungen nicht erfüllt werden können.

Knapp 50 Prozent der Teile bestanden den Drucktest nicht. Die mittlere Sauberkeit der Klebefläche betrug 31,6 Prozent. Nach Optimierung des Reinigungsprozesses konnte die mittlere Sauberkeit auf 86,5 Prozent erhöht und der erwartete Ausschuss drastisch reduziert werden. Die Sauberkeit der Klebefläche wird mit einem Messgerät (CleanoSpector) ständig überwacht, um den Ausschuss weiter zu minimieren und die Häufigkeit der Dichtheitstests zu reduzieren.

Bauteilsauberkeit

Die SITA Messtechnik GmbH stellte auf der zurückliegenden parts2clean Lösungen im Bereich Sauberkeitskontrolle vor. (Foto: SITA Messtechnik GmbH)

Weitreichende Einsatzgebiete

Beim Reinigen von Bauteilen zum Einsatz in sauerstoffreicher Atmosphäre empfiehlt die ASTM-Norm G93-03 die Fluoreszenzmessung zum Nachweis von Verunreinigungen. Für die in mg/m² angegebenen Grenzwerte für Verunreinigungen lassen sich entsprechende Werte der Fluoresenzmessung anhand von Produktionsmustern und Verfahren der instrumentellen Laboranalytik ermitteln. Beispiele dafür sind die Lösungsmittel-Extraktion mit anschließender Bestimmung der organischen Schmutzmenge durch Infrarot-Spektroskopie oder die Bestimmung des Restkohlenstoffes auf der Bauteiloberfläche.

Neben der Sauberkeitskontrolle lassen sich die Fluoreszenzmessgeräte schließlich auch zur Schichtdickenmessung von Ölen wie beispielsweise temporären Korrosionsschutzschichten oder Stanzölen einsetzen.

Quelle: André Lohse, Applikations-Ingenieur und
Lars Schümann, Qualitätsmanagementbeauftragter SITA Messtechnik GmbH

Weitere Infos und Kontakt:
SITA Messtechnik GmbH
Gostritzer Str. 63
01217 Dresden
Deutschland

Ansprechpartner:
Daniel Schümann
Telefon: +49 351 871-8041
Fax: +49 351 871-8258
e-Mail: daniel.schuemann@sita-messtechnik.de

Verweise:

Messverfahren – Die Abklingmessung
Korrelative Mikroskopie zur Partikel-Analytik
Mikrotomographie zur Partikel-Analyse
Partikel – Störgrößen bei Messverfahren
Der “Illig”-Wert
Gravimetrie – Wägen im Mikrogramm-Bereich
Auf der Jagd mit Partikelfallen
Verfahren zur Partikelmessung
EDX-Analyse zur Partikel-Messung


HANS J. MICHAEL GmbH – Ihr kompetenter Partner wenn es um Reinraumprodukte geht

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Die Firma Hans J. Michael GmbH ist mit mehr als 25 Jahren Erfahrung im Bereich Reinraum für Sie tätig. Das Produktprogramm umfasst spezielle Werkzeuge, wie z.B. ESD-Produkte, Partikelmessgeräte und Pinzetten. Komplettiert wird das Lieferprogramm durch eine Vielzahl an verschiedenen Verbrauchsmaterialien wie z.B. spezielle Reinigungstücher, Papier und Staubbindematten sowie Reinraumbekleidung.

Reinraumbekleidung für jeden Anwendungsbereich

In allen Produktionsbereichen, in denen das Produkt vor Partikeln geschützt werden muss, wie z.B. in der Halbleiterindustrie, Raumfahrttechnologie und Medizintechnik, ist der Mensch die größte Quelle für Verunreinigungen.

Jede Minute verliert der Mensch eine Vielzahl an Haaren und Hautschuppen sowie Abriebpartikel seiner Kleidung. Dies führt zu Produktionsfehlern und im schlimmsten Fall zu Produktionsausfällen. Dies gilt es zu verhindern!

Beispielbild: Overall, Haube, Mundschutz

Overall, Haube, Mundschutz

Im Umkehrfall gibt es Produktionsbereiche, in denen der Mensch vor Gefahrstoffen geschützt werden muss.

Eine an die Anforderungen angepasste Reinraumbekleidung ist in beiden Fällen ein MUSS.

Mehrwegbekleidung

Für sensible Bereiche, ISO 4 – 5, kommt nur eine Mehrwegbekleidung in Frage. Das aus Polyester bestehende Material garantiert eine geringe Partikelabgabe.

Die eingearbeitete Karbonfaser sorgt für exzellente antistatische Eigenschaften. Overalls, Mäntel, Hauben, Mundschutz und Überschuhe gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und Farben.

Auch Sonderanfertigungen realisiert die Firma Hans J. Michael gerne für Sie.

 

Zwischenbekleidung

Zwischenbekleidung

Zwischenbekleidung

Es ist erwiesen, dass die unter der Reinraumkleidung getragene Straßenkleidung eine große Gefahr darstellt. Abriebpartikel und schon mit der Kleidung eingeschleppte Verunreinigungen können im Reinraum freigesetzt werden.

Der Einsatz von spezieller Zwischenbekleidung an Stelle normaler Straßenkleidung reduziert die Partikelkontamination beträchtlich!

Im Lieferprogramm der HJM finden Sie Zwischenbekleidung aus Polyester mit exzellenten Trageeigenschaften. Erhältlich sind lange Unterziehhosen sowie Kurz-, und Langarm T-Shirts.

Bitte beachten Sie, dass Mehrwegbekleidung regelmäßig dekontaminiert werden muss um die Reinheitsklasse zur erhalten! In Zusammenarbeit mit einem kompetenten Partner bietet die Firma HJM Ihnen zusätzlich einen Reinigungsservice für ISO 5-7 an.

 

Einwegbekleidung

Schutzhauben und Überschuhe

Schutzhauben und Überschuhe

Je nach Spezifikation des Reinraumes kommt auch Einwegbekleidung zum Einsatz. Sie ist eine kostengünstige Alternative zur Mehrwegbekleidung – die Ausarbeitung eines Waschkonzepts entfällt. Die Anforderungen an die Eigenschaften des Materials sind jedoch die Gleichen wie an die Mehrwegbekleidung: Fusselarm, atmungsaktiv, abriebfest, antistatisch sowie eventuell Beständigkeit gegen Chemikalien.

Eine große Auswahl an Einwegbekleidung ist bei HJM sofort ab Lager lieferbar:

KLEENGUARD Schutzbekleidung
Kittel, Overalls, Hauben und Überschuhe
BIO-D Einwegkleidung in steriler und unsteriler Ausführung
Overalls, Vollschutzhauben, Kittel, Ärmelschoner und Überziehstiefel
TYVEK Bekleidung
Overalls, Kittel, Überschuhe, Armstulpen und Überstiefel

Gesichtsmasken / Mundschutz, Bartmasken, Kopfhauben, Schürzen und Überschuhe in verschiedenen Ausführungen komplettieren das Produktprogramm.

Überschuh-Dispenser

automatischer Überschuhdispenser

automatischer Überschuhdispenser

Dort wo viele Mitarbeiter bzw. Besucher mit Einwegüberschuhen versorgt werden müssen, empfehlen wir den Einsatz eines automatischen Überschuh-Dispensers. Dieser erlaubt Ihren Mitabeitern und Besuchern ein schnelles Überziehen von Überschuhen. Er eignet sich in allen Bereichen, in denen Einwegüberschuhe zum Einsatz kommen. Dies sind z.B. Kliniken, Operationssäle, Arztpraxen, Forschungseinrichtungen und Labore. Auch in der Industrie, beim Betreten eines Reinraumes oder einer antistatischen Fertigung, ist der Überschuh- Dispenser ein nützliches und zeitsparendes Instrument.

Lästiges Bücken entfällt, der Nutzer stellt lediglich seinen Fuß in die Vorrichtung und der Überschuh wird automatisch über den Schuh gezogen.
Ein weiterer Vorteil ist die saubere Aufbewahrung der Überschuhe in Schleusen und Eingangsbereichen. Je nach Einsatzzweck, kann der Überschuh-Dispenser mit verschiedenen Einwegüberschuhen befüllt werden: Mit Super Anti-Slip, Non-woven, PE, PP sowie ESD Überschuhen.

2 Rollen an der Rückseite des Dispensers erlauben einen flexiblen Einsatz des Gerätes an verschiedenen Orten. Für beengte Verhältnisse steht eine Platz sparende Version zur Verfügung.

Weitere Informationen:
HANS J. MICHAEL GmbH
Hart 11
71554 Weissach im Tal
Tel.: +49 7191 / 9105-0
e-mail: hjm.bk@t-online.de
Internet: www.hjm-reinraum.de

Produkte zur Umsetzung der Raumkonzepte “Sauberzone und Sauberraum”

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Die Umsetzung qualifizierter Raumkonzepte “Sauberzone und Sauberraum” erfordert ein hohes Maß an Know-how, eine Vielzahl geeigneter Maßnahmen sowie den Einsatz spezieller Produkte zur Minimierung von Verunreinigungsrisiken. Im firmeneigenen Onlineshop hält das Unternehmen CleanControlling mit Sitz in Emmingen-Liptingen hierzu eine Fülle spezifischer Angebote bereit. Gleich drei neue Produkte, die speziell auf die Umgebungsanforderungen von Sauberzone und Sauberraum abzielen, erweitern das umfassende Angebot.

Sauberkeitskonzept

Das Absperrband aus dem CleanControlling-Shop dient der Kennzeichnung einer Sauberzone (Foto: CleanControlling)

Für Produktionen und Fertigungen besteht die Anforderung Verunreinigungsrisiken soweit wie möglich auszuschließen, weshalb auf die Beratung und Unterstützung von Experten zurückgegriffen werden sollte. Das Unternehmen CleanControlling ist als unabhängiges Prüflaboratorium zur Durchführung von Restschmutzanalysen u.a. auch auf Beratungen und Schulungen rund um den Bereich “Technische Sauberkeit” spezialisiert. Darüber hinaus lassen sich im unternehmenseigenen Online-Shop innovative und passgenaue Produkte ordern, die dazu beitragen, die geforderten Sauberkeitskriterien sicherzustellen.

Reinraumkonzepte

Dipl.-Ing. (FH) Volker Burger (CleanControlling)

Aktuell wird hierzu mit einem mobilen Absperr-/Trassierband, dem Bodenmarkierungsband für Sauberzonen (SaS1) sowie einer besonders effiziente Sauberlaufmatte zur Reduktion von Partikeleinträgen das attraktive Angebot im CleanControlling-Shop erweitert. Die Produkte lassen sich kombinierbar zum Einsatz bringen. (Produktbeschreibungen und Bezugsquelle weiter unten).

Verschiedene Sauberkeitsstufen

Doch warum ist der Einsatz spezieller Produkte und Hilfsmittel so wichtig? Zur Umsetzung sauberkeitsrelevanter Maßnahmen müssen räumliche Umgebungen in die jeweiligen Raumkonzepte einbezogen werden. Zur Gestaltung und Organisation von Montageumgebungen sind unterschiedliche Sauberkeitsstufen erforderlich, welche die erforderlichen Umgebungsbedingungen sicherstellen. Spezielle Sauberkeitsstufen (SaS) definieren die jeweilige räumliche Ausgestaltung und deklarieren Handlungsweisen und Regeln eines speziellen Sauberkeitsbereichs. In der VDA 19.2 werden Sauberkeitsbereiche wie folgt klassifiziert:

Reinraumkonzepte

Sauberzone, Sauberraum und Reinraum

Dabei geht es im Wesentlichen um Handlungshinweise für die Ausgestaltung der drei Raumkonzepte Sauberzone, Sauberraum und Reinraum, um Verunreinigungen und Verschleppungen weitgehend zu verhindern, die durch einen Transfer von Material und Personen entstehen können. Laut VDA 19.2 sollen Sauberkeitsbereiche gezielt und unter Verwendung geeigneter Maßnahmen vor Einflüssen durch Verunreinigung “aus nicht regulierten Bereichen wie beispielsweise mechanischer Bearbeitung oder Wareneingang sowie natürlichen Umwelteinflüssen” geschützt werden. Darüber hinaus stehen Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Verunreinigungen im Mittelpunkt.

Produkte zur Umsetzung der Raumkonzepte

Sinnvoll unterstützen lassen sich die Raumkonzepte Sauberzone und Sauberraum und damit die Einhaltung der hohen Anforderungen an eine saubere Umgebung mittels der folgenden Produkte, die ab sofort im Shop von CleanControlling geordert werden können:

Produktangebot Absperr-/Trassierband

Das Absperr- bzw. Trassierband dient der Kennzeichnung einer Sauberzone (SaS1), wie sie in der VDA 19.2 definiert ist. Bei diesem Produkt handelt es sich um ein Absperrband mit einer Länge von 3 Metern und einer Breite von 10 Zentimetern. Das hochwertige, formstabile und selbstaufrollenden Gurtband innerhalb einer Gurtkassette ist bedruckt mit dem Text “SAUBERKEITSBEREICH – CLEANLINESS AREA

Absperrband

Das Absperr/Trassierband “mobil” eignet sich für den Innenbereich (Foto: CleanControlling)

Eigenschaften:
Das Absperrband ist komplett integriert in ein pulverbeschichtetes Aluminiumprofilrohr und mit einer Sockelplatte verbunden. Mittels Schnellspanner im Sockel ist die Montage des Aluminiumrohres auf den Sockel sehr einfach. Das Absperrband “mobil” ist ausschließlich für den Inneneinsatz geeignet. Ein schweres Gussgewicht sorgt für hohe Stabilität und eine optimale Standfestigkeit.

Abmessungen:
Maximale Auszugslänge: 3 Meter
Trassierbandbreite: 10 Zentimeter
Pfostenhöhe: 1 Meter
Pfostenrohrfarbe: schwarz RAL 9005
Sockeldurchmesser: 355 Millimeter
Sockelfarbe: schwarz RAL 9005

Produktangebot Bodenmarkierungsband

Bodenmarkierungsband

Das Bodenmarkierungsband dient der Kennzeichnung einer Sauberzone (Foto: CleanControlling)

Das Bodenmarkierungsband dient der Kennzeichnung einer Sauberzone (SaS1) im Rahmen der VDA 19 Teil 2. Es dient ausschließlich dem Inneneinsatz und ist mit dem Text “SAUBERKEITSBEREICH – CLEANLINESS AREA” bedruckt.

Eigenschaften:

  • bedruckt
  • kratzfest
  • strapazierfähig
  • langlebig
  • selbstklebend
  • stark haftend

Material: PVC

Kleber: Acrylat

Maße: Dicke: 0,5 Millimeter, Breite: 75 Millimeter,
Länge: 5 Meter, alternativ 10 Meter

Produktangebot Sauberlaufmatte

Sauberlaufmatten dienen zur Reduktion des Partikeleintrages durch das Personal beim Betreten einer Sauberzone (SaS1) oder eines Sauberraums (SaS2) im Rahmen der VDA 19 Teil 2 für den Oberflureinsatz.

Eigenschaften:
Die Sauberlaufmatte ist in einer 2 Millimeter starken Edelstahlwanne integriert. Nach der Entnahme der Sauberlaufmatte ist die Edelstahlwanne leicht zu reinigen. In die Sauberlaufmatte sind in in definierten Abständen Rundborsten eingebracht. Die gelben und schwarzen Borsten stellen eine zuverlässige Reinigung von Arbeitsschuhen mit grobem Profil sicher, denn beim Betreten und Übergehen reiben die Borsten die Sohlen sauber.

Die Farbwahl schwarz-gelb bei den Borsten dient der deutlichen Erkennbarkeit und passt sich daher perfekt an die jeweilige Umgebung an. Ergänzende Kennzeichnungen an den Auftrittsbereichen erleichtern die Visualisierung.

Sauberlaufmatte

Sauberlaufmatten reduzieren Partikeleinträge beim Betreten einer Sauberzone (Foto: CleanControlling)

Abmessungen:
Gesamtabmessung: 975 mm x 810 mm x 27 mm
Abmessung Sauberlaufmatte: 800 mm x 600 mm

Weitergehende Infos und Beratung

Das CleanControlling-Team steht für weitergehende Informationen zu den Produkten sowie Beratungen im Bereich Reinraumkonzepte zur Verfügung. Zuständig für den Bereich Produktmanagement:
Dipl.-Ing. (BA) Michael Schmal
Telefon: +49 74 65 / 92 96 78-19
E-Mail: m.schmal@cleancontrolling.de
Dipl.-Ing. (FH) Volker Burger, CleanControlling

http://www.youtube.com/watch?v=CRKkuCN2kzs

Verweise:
VDA19.2 – Technische Sauberkeit in der Montage
Reinraumklassen – Herzstück der Standardisierung
Reinraumschleuse für das Personal
Sauberfertigung – Personal im Fokus
Sauberraum – Auswahl der Sauberkeitsstufe
Partikel – Beherrschung und Minimierung
Zukunft Reinraumbekleidung – Interview mit Carsten Moschner
Reinraumbekleidung in voller Pracht
Reinraumtaugliche Zwischenbekleidung
Partikelrückhaltevermögen von Reinraumbekleidung

Leitfaden zur reinheitsgerechten Gestaltung von Materialflüssen entlang des Wertstroms

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Mit einem neuen Leitfaden zum Thema reinheitsgerechte Gestaltung von Materialflüssen entlang des Wertstroms macht das Institut für Produktionssysteme der Fakultät Maschinenbau an der Technischen Universität Dortmund auf sich aufmerksam. Welchem Ansatz folgt der Leitfaden des Forschungsprojektes „ReiMaFlu“ und welche systemische Sichtweise liegt dem Projekt zu Grunde? Wir haben nachgefragt.

ReiMaFlu

Restschmutzanalyse-Labor am Institut für Produktionssysteme (IPS) in Dortmund (Foto: IPS – TU-Dortmund)

Seit April 2012 wird am Institut für Produktionssysteme der Fakultät Maschinenbau an der Technischen Universität Dortmund an einem Leitfaden zur reinheitsgerechten Gestaltung von Materialflüssen entlang des Wertstroms (ReiMaFlu) gearbeitet. Die Projektlaufzeit wurde im März 2014 abgeschlossen. Die Ergebnisse werden nunmehr in Form eines neuen Leitfadens zusammengefasst und nach Fertigstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Gespräch mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern *Dipl.-Ing. Matthias Krebs und *Dipl.-Wirt.-Ing. Ronny Zwinkau.

Das Projekt „Entwicklung eines Leitfadens zur reinheitsgerechten Gestaltung von Materialflüssen entlang des Wertstroms (ReiMaFlu)“ begann 2012 und wurde nunmehr erfolgreich beendet. Was war der Auslöser, einen solchen Leitfaden zu entwickeln?

Das Institut für Produktionssysteme (IPS) unter Leitung von Prof. Jochen Deuse beschäftigt sich unter anderem mit der Analyse und Gestaltung von Wertströmen. Unser Ziel ist es, dem idealen Wertstrom, d.h. Fertigung im Kundentakt, kontinuierlicher Einzelstückfluss, 100% Wertschöpfung, 100% Stabilität und Null-Fehler, durch eine systemische Betrachtung des Wertstroms ein Stück näher zu kommen. In vielfältigen Projekten mit Industriepartnern unterschiedlicher Branchen ist uns immer wieder aufgefallen, dass Reinigungsprozesse in ihrer derzeitigen Ausführung als zumeist Batch-Prozesse hohe Materialbestände binden und kleine Losgrößen nur schwer realisierbar machen.

Motiviert von diesen Erfahrungen beschäftigen wir uns seit dem Jahr 2008 mit dem Thema Technische Sauberkeit. Unser erstes Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Maschinenelemente der Technischen Universität Dortmund und den Unternehmen vibro-tec und Neuhäuser Magnet- und Fördertechnik, welches als wesentliche Vorarbeit für ReiMaFlu diente, war die Weiterentwicklung des Vibrationsreinigungsverfahrens für die industrielle, ressourcenschonende Bauteilreinigung (ViReBa). Als Ergebnis des Projektes stand zum einen die Erkenntnis, dass in vielen Fällen die Vibrationsreinigung unmittelbar in die Fertigungslinie integriert werden kann, wodurch es möglich ist, unnötige Transportoperationen zu vermeiden und die Durchlaufzeit der Bauteile erheblich zu reduzieren.

Zum anderen kamen wir zu dem Schluss, dass der Fokus von der reinen Betrachtung des Reinigungsprozesses auf den gesamten Wertstrom zu erweitern ist, um den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden und eine effiziente und reinheitsgerechte Planung zu ermöglichen. Dabei müssen insbesondere Materialflussoperationen im Planungsprozess berücksichtigt werden, denn nur mit ihnen kann ein durchgängiges Konzept für einen sauberkeitsgerechten Wertstrom entstehen. Gerade bei einer starken organisatorischen Trennung einzelner Abschnitte des Wertstroms und Outsourcing von Logistiktätigkeiten reicht es nicht, wenn sich jeder Bereich für sich optimiert. Hier bedarf es einer übergeordneten Betrachtungsweise und eines durchgängigen Konzeptes.

 
+++Zur Vergrößerung auf das Bild klicken+++

ReiMaFlu

Baustein zur Gestaltung eines reinigungsgerechten Wertstroms (Foto: IPS – TU-Dortmund)

Reinheitsanforderungen an Bauteile nehmen stetig zu. Ist dieses Thema aus Ihrer Sicht inzwischen in allen sauberkeitsrelevanten Bereichen der industriellen Fertigung angekommen?

Sie haben Recht, das Qualitätsmerkmal „Technische Sauberkeit“ gelangt durch die Entwicklung immer kleinerer und filigranerer Bauteile mit geringen Maßtoleranzen und hochwertigen Oberflächen zunehmend an Bedeutung. In der Halbleiterfertigung ist das Thema jedoch nicht neu und man hat sich hier mit entsprechender Reinraumtechnik eingerichtet. In Branchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau wird die Technische Sauberkeit vereinzelt thematisiert.

In der Automobilindustrie dagegen ist das Thema Technische Sauberkeit aktuell sehr brisant, da hier die Technische Sauberkeit eine Leistungsanforderung geworden ist, die es zu erfüllen gilt, um am Markt zukünftig bestehen zu können. Die Frage, die im Zuge dessen aufkommt, ist, wie viel Sauberkeit an welcher Stelle notwendig ist und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um diesen Anforderungen möglichst effizient und mit geringen Kosten nachzukommen.

Der neue Leitfaden, der im Rahmen eines recht langfristigen Projekts entwickelt wurde, folgt ganz bestimmten Ansätzen. Um welche handelt es sich und warum reicht es nicht mehr aus, den Fokus allein auf die Betrachtung des Reinigungsprozesses zu legen?

ReiMaFlu

Dipl.-Ing. Matthias Krebs
(Foto: IPS – TU-Dortmund)

Wir erleben immer wieder die Diskussion, dass es einfacher sei, Verunreinigungen abzureinigen als sie zu vermeiden. Auf der anderen Seite wollen viele Unternehmen Ganzheitliche Produktionssysteme implementieren. Ein Ganzheitliches Produktionssystem fokussiert sich im Kern auf die Vermeidung jeglicher Art von Verschwendung.

Eine der sieben Arten der Verschwendung ist die unnötige Bearbeitung eines Bauteils. Dabei wird angestrebt, diese nicht erforderlichen Schritte für die Herstellung eines Produktes möglichst zu eliminieren bzw. auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren. Somit ist ein Reinigungsprozess im Wertstrom, der durch organisatorische und technische Maßnahmen, wie z. B. die Vermeidung von Rückverschmutzung bei Materialflussoperationen, überflüssig sein könnte, im Sinne Ganzheitlicher Produktionssysteme, Verschwendung. Durch die reinheitsgerechte Gestaltung des Wertstroms wollen wir genau das vermeiden.

Ferner verfolgen wir die Hypothese, dass sich die Sauberkeit eines Bauteils mit jedem Prozess, den es im Wertstrom erfährt, verändert. Dabei können die Prozesse die Verunreinigungsmenge reduzieren (z. B. Reinigen), erhöhen (z. B. Fertigung, Montage) oder konstant halten (z. B. Materialflussoperationen). Nun ist es weder sinnvoll noch wirtschaftlich, Bauteile nach jedem Prozess zu reinigen. Bei der Wertstrombetrachtung werden alle Prozesse sowie deren Interaktion untereinander vom Systemeingang bis zum Systemausgang betrachtet. Die Interaktion zwischen zwei Prozessen kann dabei als Kunden-Lieferantenbeziehung verstanden werden. Um negative Auswirkungen auf das Bauteil oder den Prozess zu vermeiden, müssen die Sauberkeitsanforderungen des Kundenprozesses durch den Lieferantenprozess erfüllt sein. Wichtig dabei ist, dass die Anforderungen nicht nur am Prozessausgang des Lieferantenprozesses sondern am Prozesseingang des Kundenprozesses erfüllt sein müssen.

Das heißt, dass Sauberkeitszustände, welche einmal erreicht wurden, durch Materialflussoperationen, wie Lagern, Fördern oder Kommissionieren möglichst beibehalten werden sollten. Geschieht dies nicht, kann es vorkommen, dass Bauteile nach der spanenden Fertigung gereinigt werden und nach Lagerung und Transport zum Montageort nochmals eine Reinigung erfahren. Diese Nacharbeit sehen wir als Verschwendung an. Die Betrachtung der Materialflussoperationen und der Erhalt einmal erreichter Sauberkeitszustände durch die Analyse von Einflussfaktoren auf die Technische Sauberkeit sind das Ziel von ReiMaFlu.

Grundlage des Projektes war es demnach, einen Leitfaden zu entwickeln, der den gesamten Wertstrom betrachtet?

ReiMaFlu

Dipl.-Wirt.-Ing. Ronny Zwinkau
(Foto: IPS – TU-Dortmund)

Sauberkeit ist das Fehlen kritischer Verunreinigungen. Dabei ist zwischen kritischen Verunreinigungen für den internen Kunden (nachfolgende Prozesse) und externen Kunden (bspw. OEM) zu unterscheiden. Durch die Einbeziehung aller Prozesse und Anforderungen vom Systemeingang bis zum Systemausgang ist durch die Wertstrombetrachtung eine umfassende Analyse gewährleistet.
Der Ansatz von ReiMaFlu ist die Entwicklung eines methodischen Vorgehens mit dessen Hilfe Einflussfaktoren auf die Technische Sauberkeit identifiziert und deren Risiko bewertet werden können. Damit liefern wir ein Vorgehen, mit dem die Fragestellung beantwortet werden kann, wo Verunreinigungen auftreten, die in Folgeprozessen kritisch für das Produkt oder den Prozess sein können.

Welche Voraussetzungen sind für solche, allumfassenden Betrachtungen notwendig?

Die erste Voraussetzung ist ein „Wertstromverständnis“, d.h. das Bewusstsein, dass alle Prozesse, welche ein Produkt entlang seiner Entstehung erfährt, Einfluss auf das Qualitätsmerkmal „Technische Sauberkeit“ haben und gleichzeitig Anforderungen an deren vorhergehende Prozesse stellen. Weiterhin ist es wichtig, die Sauberkeitsanforderungen eines jeden Prozesses quantifizieren und kritische Verunreinigungen benennen zu können. Zum dritten müssen die Einflussfaktoren auf die identifizierbar und bewertbar gemacht werden. Ideal für uns Ingenieure wäre eine mathematische Beschreibung des Einflusses einzelner Einflussfaktoren auf die Technische Sauberkeit des Bauteils. Dies lässt sich jedoch durch die Vielzahl der Einflussfaktoren und deren Wechselwirkungen noch nicht ermitteln und führt uns zu dem Dilemma, dass zur Bestimmung einer solchen Veränderungsfunktion derzeit kaum Daten vorhanden sind und die Erhebung einen sehr hohen Aufwand erfordert.
Aus diesem Grund haben wir uns im ersten Schritt auf die Entwicklung eines Vorgehens zur Risikobewertung von Einflussfaktoren fokussiert, um eine Grundlage für einen Aufbau einer Daten- und Wissensbasis für die Berücksichtigung der Technischen Sauberkeit im Produktentstehungsprozess zu erstellen. Auch hier hilft uns der systemische Ansatz der Wertstrombetrachtung. Sie können einen Wertstrom auf unterschiedlichen Ebenen betrachten. Ein Wertstrom kann hinsichtlich Einflussfaktoren auf die Sauberkeit sowohl auf der Wertstromebene (bspw. das Raumkonzept) über die Prozess- und Subprozessebene (bspw. Transportmittel und Behälter) bis auf Vorgangsebene (bspw. Art der Handschuhe des Mitarbeiters) untersucht werden. Damit lassen sich Einflussfaktoren bestimmen, welche allgemein für den Wertstrom gelten und Einflussfaktoren, welche speziell in einem Prozess relevant sind. Mit dieser Vorgehensweise lässt sich der Aufwand für die Risikobewertung ein Stück weit eingrenzen.

TU-Dortmund

Das Institut für Produktionssysteme (IPS) ist der Fakultät Maschinenbau / TU-Dortmund angegliedert
(Foto: Technische Universität)

Mit welchen Vorteilen können Unternehmen rechnen, die eine ganzheitliche Betrachtung zum Ansatz bringen?

Die Vorteile für Unternehmen liegen primär im strukturierten Aufbau von Wissen über den Prozess, dessen kritische Verunreinigungen und welche Einflussfaktoren zur Erzeugung dieser Verunreinigungen führen können. Dieses Wissen kann frühzeitig in den Produktionsplanungsprozess einfließen. Wie bei jedem anderen Qualitätsmerkmal auch, ist dies insofern von großer Bedeutung, dass die frühzeitige Berücksichtigung von Sauberkeitsaspekten in jeder Planungsdisziplin und Planungsphase präventive Maßnahmen ermöglicht anstatt im Nachhinein reaktiv handeln zu müssen.

An wen wendet sich die im Projekt erarbeitete methodische Vorgehensweise explizit?

Die Ergebnisse von ReiMaFlu werden durch die Adaption bestehender Methoden, wie bspw. der Wertstromanalyse und der Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) in vielen Unternehmen, auch kleiner und mittlerer Größe, anwendbar sein.

Darüber hinaus können mit Hilfe der Methodik eine nachhaltige Wissensbasis zur reinheitsgerechten Materialflussgestaltung aufgebaut und die anwendenden Mitarbeiter in den Unternehmen für die Technische Sauberkeit sensibilisiert werden. Langfristig möchten wir mit unserem Vorgehen die Unternehmen in die Lage versetzen, innerhalb des Wertstroms Reinigungsschritte einzusparen, wenn sichergestellt wird, dass Bauteile nicht durch Materialflussoperationen rückverschmutzt werden. Die Einsparung eines Reinigungsschrittes bedeutet eine unmittelbare Kostenersparnis, sofern der Aufwand für den reinigungsgerechten Materialfluss die Einsparungen nicht übertrifft.

Gibt es bereits positive Resonanz auf das Projekt „ReiMaFlu“ und sind Weiterentwicklungen im Gespräch bzw. geplant?

Bisher ist unser systemischer Ansatz auf großes Interesse, insbesondere in der Automobilindustrie, gestoßen. Durch die Adaption bestehender Methoden auf die Technische Sauberkeit können wir uns hier sehr schnell zielgerichtet austauschen ohne die Ansätze umfassend erklären zu müssen. Gleichzeitig stellen wir fest, dass wir bei der Identifikation und Bewertung der Einflussfaktoren noch am Anfang stehen und dass es noch einiger Anstrengungen bedarf, die Zusammenhänge und Wirkbeziehungen zwischen den Einflussfaktoren und der Sauberkeit eines Bauteils zu verstehen und abzubilden.
Die Forschung ist hier ein Stück weit auf die Industrie angewiesen. Anders als bei der Erforschung von Fertigungstechnologien unter Laborbedingungen und den Transfer in die Industrie müssen wir im Themenfeld Technische Sauberkeit Einflussfaktoren im industriellen Umfeld untersuchen.
Das Institut für Produktionssysteme möchte auf jeden Fall weiter in diesem spannenden und relevanten Themenfeld forschen, um dem Ideal einer Null-Fehler-Produktion ohne Verschwendung näher zu kommen und die Prozesse der industriellen Fertigung besser zu verstehen.

- Das Interview führte Ursula Pidun -

*Vita Matthias Krebs (Jahrgang 1982)
studierte Maschinenbau an der Technischen Universität Dortmund und arbeitet seit 2008 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Produktionssysteme, Professur für Arbeits- und Produktionssysteme. Aus dem Forschungsfeld des Industrial Engineering kommend, befasst sich das Institut insbesondere mit der Planung von Produktionssystemen und der Gestaltung der dortigen Wertströme. Krebs befasst sich in diesem Zusammenhang mit der frühzeitigen Integration der Sauberkeitsplanung in die allgemeine Planung von Produktionsprozessen, um sauberkeitsrelevante Aspekte bereits in frühen Planungsphasen und disziplinübergreifend zu berücksichtigen.
Durch die Mitarbeit an zwei Forschungsprojekten im Themenfeld der Technischen Sauberkeit konnte er umfangreiche Erfahrungen unternehmensübergreifend in der Automobilindustrie sowie im Maschinen- und Anlagenbau sammeln.

*Vita Ronny Zwinkau, (Jahrgang 1985)
studierte an der Dualen Hochschule Stuttgart und anschließend am KIT in Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen. Seit seinem Wechsel 2012 von einem Beratungsunternehmen der Automobilindustrie an das Institut für Produktionssysteme, Professur für Arbeits- und Produktionssysteme arbeitet Herr Zwinkau als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter des Forschungsprojektes „ReiMaFlu- Reinheitsgerechte Materialflusssysteme“. Das IGF‐Vorhaben der Forschungsvereinigung Gesellschaft für Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik e.V. zielt auf die Entwicklung eines Konzepts zur Gewährleistung der Bauteilsauberkeit bei innerbetrieblichen Materialflussoperationen ab. Mithilfe eines Auswahlleitfadens sollen Unternehmen dazu befähigt werden, ihre Materialflüsse reinheitsgerecht zu planen, abzubilden und kritisch hinsichtlich Sauberkeit zu überprüfen.

 
Die Technische Universität in Dortmund stellt sich vor:

http://www.youtube.com/watch?v=VtkK70sB1aI

 
Verweise:
Leitfaden der Elektrotechnik konkretisiert VDA 19
Technische Sauberkeit in der Elektrotechnik – Interview mit Marc Nikolussi
Restschmutz vermeiden – aber wie?
Sauberraum trifft Reinraum – Sauberkeitsbereiche gemäß VDA19.2
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Lounges 2014 – Der “Blick über den Tellerrand” schafft Raum für Innovationen

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270 Aussteller und 8.200 Fachbesucher präsentierten sich auf der diesjährigen Lounges 2014, VisionPharma und Innovation-Food. 8.200 Fachbesucher nutzten das Angebot, somit mehr als im Vorjahr in Karlsruhe. Ulrich Rothgerber vom Lounges-Veranstalter Inspire zeigt sich “sehr zufrieden” und blickt auf eine überaus gelungene Veranstaltung zurück. Welches Fazit ziehen die Veranstalter, was spricht für den neuen Standort und welche Innovationen wurden zum Publikumsmagneten? Wir haben nachgefragt.

Reinraum-Messe

270 Aussteller präsentierten sich auf den Lounges 2014 in Stuttgart (Foto: Inspire GmbH)

Die innovative und zukunftsweisenden Lounges, die alle relevanten Eigenschaften einer Branchenmesse mit einer Vortragsveranstaltung verbindet, hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Auch der neue Standort Stuttgart, erstmals Austragungsort der Lounges 2014, wurde bei den Teilnehmern bestens angenommen.

Lounges 2014

Ulrich Rothgerber
(Foto. Inspire GmbH)

Über das Erfolgskonzept der branchenübergreifende Plattform für reine und saubere Umgebungsbedingungen in Herstellung, Fertigung und anderen kontaminationsrelevanten Bereichen haben wir mit Ulrich Rothgerber vom Lounges-Veranstalter Inspire GmbH gesprochen.

Herr Rothgerber, die Lounges 2014, diesmal erstmals Messestandort Stuttgart, ist gerade erst vorüber. Welches Fazit ziehen Sie?

Ein sehr positives Fazit. Die Entscheidung mit der achten Veranstaltung sowohl einen neuen Standort wie auch einen neuen Termin umzusetzen war sicher nicht einfach – auch wenn Beides von der großen Zahl der Beteiligten Firmen und dem Messebeirat gewünscht war. Umso erfreulicher die positive Reaktion der Fachbesucher sowie der ausstellenden Firmen und Institutionen.

Was spricht insbesondere für den neuen Standort?

Die Internationalität der Veranstaltung, sowohl bei den Anbietern wie auch bei den Teilnehmern kann sich am Standort Stuttgart, am Schnittpunkt Flughafen, Autobahn öffentlicher Nahverkehr erst richtig entwickeln.
Aber auch die Regionalität darf man hier nicht unterschätzen. Viele der ausstellenden Firmen haben ihren Firmensitz in direkter Nähe. Gleichzeitig bietet das moderne Messegelände alle Möglichkeiten um die spezielle Konzeption der Veranstaltungen optimal umzusetzen.

Renommierte Unternehmen wie Dastex präsentieren Innovationen. (Foto: Inspire GmbH)

Renommierte Unternehmen wie Dastex präsentieren Innovationen. (Foto: Inspire GmbH)

Die Lounges 2014 haben in diesem Jahr mehr Besucher zu verzeichnen, als noch im Vorjahr in Karlsruhe. Geht auch diese Erfolgsmeldung Ihrer Ansicht nach auf den Standortwechsel zurück?

Natürlich hat hier der Standort Stuttgart dazu beigetragen. Entscheidend ist für die meisten unserer Teilnehmer das fachlich hochwertige Vortragsprogramm.

Interessant ist dabei auch die Verschiebung von weniger 2- und 3-Tages-Besucher hin zu mehr 1-Tages-Besuchern, ein Indiz dafür, dass der Fachbesucher immer weniger Zeit hat oder bekommt, um an Messen, Kongressen oder Seminaren teilzunehmen. Umso wichtiger ist es, ihnen ein möglichst umfassendes vielschichtiges Angebot zu einem Zeitpunkt an einem Ort anzubieten.

Lounges 2014, VisionPharma und Innovation-Food werden gemeinschaftlich ausgerichtet. War das immer schon so und welche Faktoren sprechen für eine solche, thematische Zusammenlegung?

Die “Zusammenlegung” ergab sich aus der kontinuierlichen Entwicklung der Themen. Zu den prozessbegleitenden Themen der LOUNGES haben sich immer mehr Anbieter zu den prozessimmanenten Bereichen angemeldet. Es war nur logisch, dafür eine eigene Plattform – auch zur Verdeutlichung für den Fachbesucher – einzurichten. Mit der erstmals stattgefundenen INNOVATION FOOD wurde speziell der Bereich Hygienic Design in den Mittelpunkt gestellt. Der Vorteil für den Fachbesucher ist die größere Bandbreite des Angebots, der Vorteil für den Anbieter ist die Überschneidung in der Angebotspalette der Produkte und Dienste, die für mehrere Anwendungen möglich sind. Der gemeinsame Vorteil ist der “Blick über den Tellerrand”, der Raum für Innovationen schafft.

Reinraum-Messe

Kompetente Partner präsentieren sich auf den Lounges auch mit Vorführungen. (Foto: Inspire GmbH)

Aus welchen Komponenten besteht das Lounges-Konzept und wird es stetig weiterentwickelt?

Die Konzeption sieht vor, den Fachbesucher so zu behandeln, dass er gerne zu uns kommen will. Das bedeutet, dass die ausstellenden Firmen und Institutionen sich nicht nur – wie üblich – auf den Messeständen, sondern auch mit Vorträgen, Vorführungen oder den anderen von uns eingerichteten Kommunikationsplattformen, als kompetente Partner präsentieren. Der für vorregistrierte Fachbesucher kostenfreie Eintritt, die erzeugte Atmosphäre, die vielen Rückzugsmöglichkeiten, die unterschiedlichen Bars, das freie Essen und Trinken, die beiden Abendveranstaltungen – das alles erzeugt dafür den angenehmen, kommunikativen Rahmen.

Die Lounges spricht vor allem für Innovationfähigkeit der Aussteller. Welche Highlights wurden in diesem Jahr zu wahren Publikumsmagneten?

Reinraum-Messe

Alljährlich werden auf der Lounges herausragende Innovationen ausgezeichnet. (Foto: Inspire GmbH)

Mit dem Reinheitstechnikpreis “CLEAN!” des Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, wurden auch in diesem Jahr drei Firmen für herausragende Innovationen und Optimierungen bei der Erreichung der Sauberkeitsspezifikationen in der Produktion ausgezeichnet. Eine internationale, unabhängige Fachjury bewertete auch in diesem Jahr die Beiträge. Die ersten drei Preisträger wurden am Mittwoch den 4. Juni dem Fachpublikum präsentiert.

“Pfiffig und spannend” – so betitelte die Jury den Siegerbeitrag “Gebrauchsnormal für eine Qualifizierung von Sauberkeitsuntersuchungen” der Firma PartikelXpert GbR. Mit “Wand- und Deckendurchführung clean-shut – GMP-gerechte Abdichtung von Rohren und Strangmaterialien durch Reinraum-Wände und –Decken” holte sich der Aussteller Pharmaserv GmbH & Co. KG den zweiten Platz.

Den dritten Platz sicherte sich mit dem Beitrag “Claire – Die neue Generation von Sicherheitswerkbänken” die Berner International GmbH.

Auf den Lounges findet regelmäßig auch ein hochkarätiges Vortragsprogramm statt. Über welche Themen wurden in diesem Jahr referiert und wer kann auf den Lounges Referent werden?

Die Bandbreite der in diesem Jahr über 250 Vorträge war enorm. Von Reinraumthemen über aktuelle GMP-Richtlinien bis hin zu Themen der Biotechnologie war alles vertreten. Besondere Beachtung fanden die Vortragsreihen der ISPE, des Fraunhofer Institutes IPA sowie der Interessengemeinschaft “VIP3000″. Referent kann werden, wer für eine der ausstellenden Firmen oder Institutionen arbeitet, seinen Vorschlag rechtzeitig einreicht und dessen Vortrag vom Eventbeirat zugelassen wird. Um eine möglichst hochwertige und fachlich fundierte Session zu erhalten, prüft der Beirat alle eingereichten Vorschläge. Die Moderatoren sehen dabei die eingereichten Präsentationen durch, auch um zu verhindern, dass reine Firmenpräsentationen stattfinden. Abweichungen werden vor Ort von den Moderatoren aufgenommen, weitergeleitet und führen zu Konsequenzen bei der künftigen Programmzusammenstellung.

Reinraum-Messe

Langfristig sollen die Lounges stets in der Woche vor Pfingsten stattfinden. (Foto: Inspire GmbH)

Schon jetzt befinden Sie sich mit Ihrem Team in der Planung der Lounges 2015. Wann wird sie stattfinden und mit welchem Schwerpunktthema wird sich das Event im kommenden Jahr präsentieren?

Wir werden langfristig immer in der Woche vor Pfingsten unsere Veranstaltungen durchführen. 2015 sind wir deshalb vom 19. bis 21 Mai erneut in Stuttgart in der Halle 1. Das Thema “Biotechnologie” wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Zusätzlich wird es in der Halle zwei neue Themen-Treffpunkte geben. Zum Einen den “Showroom Schweiz”, auf dem sich Schweizer Unternehmen dem internationalen Fachpublikum gemeinsam vorstellen. Zum Anderen den “Sonderbereich Cool Chain”, auf dem die Themen “Transport und Lagerung temperaturgeführter Pharmaprodukte” vorgestellt werden. Zu beiden Sonderbereichen wird es ein umfangreiches begleitendes Vortragsprogramm und gezielte Besucherinformationen geben.

- Das Interview führte Ursula Pidun

 
Rückblick auf die LOUNGES 2012:

http://www.youtube.com/watch?v=YWX8jo1byU0

 
Verweise:
LOUNGES und VISION PHARMA 2014 am neuen Messestandort Stuttgart
LOUNGES 2013 – Interview mit Ulrich Rothgerber, Inspire GmbH
Fraunhofer IPA verleiht Stuttgarter Oberflächentechnik-Preis “DIE OBERFLÄCHE”
Restschmutzanalyse zur Bestimmung der Oberflächensauberkeit
Hans Illig – Pionier in der Technischen Sauberkeit
Technische Sauberkeit – Interview mit Dipl.-Ing. Hans Illig
Interview mit Hans Illig Teil2
Restschmutz vermeiden – aber wie?
Portrait Volker Burger – Experte für Restschmutzanalysen
Verfahren zur Partikelmessung

CleanControlling präsentiert Messeneuheiten zur Montagesauberkeit

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Das auf Beratungs- und Schulungsdienstleistungen sowie Restschmutz- bzw. Sauberkeitsanalysen spezialisierte Unternehmen CleanControlling wird sich auch auf der bevorstehenden parts2clean in Stuttgart präsentieren. Ein Besuch am Messestand lohnt. Interessenten und Besucher erhalten einen umfassenden Einblick in alle Angebote dieses Anbieters sowie Informationen zu Messeneuheiten, die in Bezug zur Montagesauberkeit stehen.

Montagesauberkeit

Messeneuheit: Innovative Sauberlaufmatten für den Oberflureinsatz (Foto: CleanControlling)

Vom 24.-26. Juni 2014 öffnet die parts2clean auf dem Stuttgarter Messegelände ihre Pforten. Mit dabei auf der 12. Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung ist auch die CleanControlling GmbH mit Sitz in Emmingen-Liptingen in Baden-Württemberg. Das spezialisierte Unternehmen für Restschmutz- bzw. Sauberkeitsanalysen gemäß ISO 16232, VDA 19, ISO 4405/4406 sowie Beratungs- und Schulungsdienstleistungen informiert an allen drei Messetagen über die gesamte Bandbreite des Angebots. Darüber hinaus werden Messeneuheiten präsentiert, die im unmittelbaren Zusammenhang zur Montagesauberkeit stehen.

Messeneuheiten zur Sicherung der Montagesauberkeit

Zur Minimierung von Verunreinigungsrisiken in den Bereichen Sauberzone, Sauberraum und Reinraum ist auch der Einsatz innovativer Produkte unerlässlich. Solche Maßnahmen verhindern Verunreinigungen und Verschleppungen, die beispielsweise durch einen Transfer von Material und Personen entstehen können und bieten zudem einen vorsorgenden Schutz. Die Produkte lassen sich jederzeit im unternehmenseigenen CleanControlling-Onlineshop ordern. Hierzu zählt etwa das Absperr- bzw. Trassierband zur Sicherung der Montagesauberkeit. Mittels Schnellspanner im Sockel des Aluminiumrohres ist das Absperrband sehr einfach zu montieren und lässt sich damit schnell und komfortabel einsetzen.

Montagesauberkeit

Das Absperrband dient der Kennzeichnung einer Sauberzone (Foto: CleanControlling)

Sauberlaufmatten und Bodenmarkierungsband

Ebenso unerlässlich wird zur Sicherung der Montagesauberkeit das spezielle Bodenmarkierungsband für den Inneneinsatz. Es dient der Kennzeichnung einer Sauberzone (SaS1) im Rahmen der VDA 19 Teil 2. Zu den Messeneuheiten, die CleanControlling auf der parts2clean vorstellt, zählen auch spezielle Sauberlaufmatten zur Reduktion des Partikeleintrages durch das Personal beim Betreten einer Sauberzone (SaS1) oder eines Sauberraums (SaS2) im Rahmen der VDA 19 Teil 2. Das Produkt wurde für den Oberflureinsatz konzipiert und wird ebenso auf der parts2clean vorgestellt.

Herzlich Willkommen in Halle 5/Stand A13

Montagesauberkeit

Dipl.-Ing. (FH) Volker Burger freut sich auf ein persönliches Gespräch (Foto: CC)

Zu Fragen rund um diese Produkte und alle weiten Leistungen des Dienstleisters CleanControlling steht das Unternehmen auf der parts2clean jederzeit zur Verfügung.

Dipl.-Ing. Volker Burger ist an allen drei Messetagen erreichbar. Der Experte freut sich auf eine rege Teilnahme und persönliche Gespräche am parts2clean-Messestand auf dem Stuttgarter Messegelände in Halle 5 / Stand A13. Selbstverständlich lässt sich vorab auch ein individueller Termin abstimmen.

Kontaktdaten auf einen Blick

Auch jenseits der Messe steht das CleanControlling-Team für weitergehende Informationen zu den Produkten sowie Beratungen im Bereich Reinraumkonzepte zur Verfügung.

Zuständig für den Bereich Produktmanagement:

Dipl.-Ing. (BA) Michael Schmal
Telefon: +49 74 65 / 92 96 78-19
E-Mail: m.schmal@cleancontrolling.de

Bei Fragen rund um das Thema technische Sauberkeit stehen Ihnen die Mitarbeiter von Cleancontrolling zur Verfügung. Über die Zentrale werden Sie an die entsprechenden Ansprechpartner weitergeleitet.

E-Mail: info@cleancontrolling.com +++ TEL: +49 74 65-92 96 78-0

 

http://www.youtube.com/watch?v=CRKkuCN2kzs

 
Verweise:
VDA19.2 – Technische Sauberkeit in der Montage
Reinraumklassen – Herzstück der Standardisierung
Reinraumschleuse für das Personal
Sauberfertigung – Personal im Fokus
Sauberraum – Auswahl der Sauberkeitsstufe
Partikel – Beherrschung und Minimierung
Zukunft Reinraumbekleidung – Interview mit Carsten Moschner
Reinraumbekleidung in voller Pracht
Reinraumtaugliche Zwischenbekleidung
Partikelrückhaltevermögen von Reinraumbekleidung

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